Er habe Paul Weiland immer als "einen den Menschen und den heutigen Herausforderungen zugewandten Christen erlebt", sagte Kardinal Christoph Schönborn in einer ersten Reaktion zum Ableben des niederösterreichischen evangelischen Superintendenten.
Er habe Paul Weiland immer als "einen den Menschen und den heutigen Herausforderungen zugewandten Christen erlebt", sagte Kardinal Christoph Schönborn in einer ersten Reaktion zum Ableben des niederösterreichischen evangelischen Superintendenten.
Kardinal Schönborn, Bischof Küng und Mariazeller Superior Schauer äußern in Nachrufen große Wertschätzung für engagierten Ökumeniker.
Die Nachricht vom Tod des evangelischen Superintendenten in Niederösterreich, Paul Weiland löste auch innerhalb der katholischen Kirche Bestürzung aus. Kardinal Christoph Schönborn und der St. Pöltner Bischof Klaus Küng bekundeten am Montag, 17. August 2015 ihre Wertschätzung für den verstorbenen Superintendenten.
Er habe Paul Weiland immer als "einen den Menschen und den heutigen Herausforderungen zugewandten Christen erlebt", sagte Kardinal Christoph Schönborn in einer ersten Reaktion gegenüber "Kathpress". "Bei ihm war deutlich zu spüren, dass das Verbindende stärker war als das Trennende", betonte der Wiener Erzbischof, der auch der Familie des Verstorbenen sowie der evangelischen Kirche sein Beileid aussprach.
Bischof Klaus Küng erklärte in seinem Nachruf am Montag, er sei Weiland seit Beginn seines Amtsantritts in St. Pölten "freundschaftlich verbunden" gewesen und habe mit ihm "immer gut zusammengearbeitet": "Er war ehrlich, verlässlich, jemand, der seine Aufgabe verantwortungsvoll erfüllt und seine religiöse Überzeugung glaubwürdig vertreten hat", so Küng. Die evangelische Kirche und auch das Land Niederösterreich würden mit Paul Weiland "eine Persönlichkeit mit Ausstrahlung" verlieren. "Ich bete für ihn", schloss der St. Pöltner Bischof.
Besonders verbunden war dem Verstorbenen auch der Mariazeller Superior P. Karl Schauer - nicht nur, weil der Marienwallfahrtsort zur niederösterreichischen Superintendentur gehört, sondern vor allem wegen der menschlichen Größe Weilands, wie Schauer gegenüber "Kathpress" betonte. Weiland habe eine große "ökumenische Weite" und Dialogfähigkeit ausgezeichnet. Kirchenordnungen seien ihm nie so wichtig gewesen wie die Menschen, "die er geliebt hat".
Auch der evangelische Bischof Michael Bünker zeigte sich am Montag tief erschüttert über den plötzlichen Tod Weilands, der fast 17 Jahre an der Spitze der evangelischen Kirche in Niederösterreich stand. Die evangelische Kirche und die Menschen in Niederösterreich hätten einen schweren Verlust erlitten. Dies betonte auch Landeshauptmann Erwin Pröll: "Mit Paul Weiland verliert Niederösterreich eine prägende Persönlichkeit, einen gesellschaftlichen Ruhepol und einen partnerschaftlichen Freund, der sich auf vielfache Weise im Land eingebracht hat."
Weiland setzte sich während seiner Amtszeit für den Dialog mit anderen Kirchen ein, so war er unter anderem Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich. Für Aufsehen sorgte seine buchstäblich "tragende Rolle" beim Besuch von Papst Benedikt XVI. im September 2007 in Mariazell: Im Rahmen der ökumenischen Vesper überreichte Weiland dem Papst eine Kerze, die auf die zur selben Zeit stattfindende Dritte Europäische Ökumenische Versammlung (EÖV3) in Sibiu verwies. Dieses Zeichen ökumenischer Verbundenheit gemäß dem Motto der EÖV3 "Das Licht Christi scheint auf alle" war innerevangelisch nicht unumstritten, hatte die Glaubenskongregation doch zuvor erklärt, dass die Kirchen der Reformation keine "Kirchen im eigentlichen Sinn", sondern lediglich "kirchliche Gemeinschaften" seien.
Bereits vor dem Papstbesuch nahm Weiland an einem mariologischen Symposion teil - ebenfalls keine Selbstverständlichkeit für einen evangelischen Kirchenvertreter. Auch beim Dankgottesdienst für den zuvor zurückgetretenen Benedikt XVI. war der niederösterreichische Superintendent am 3. März 2013 in Mariazell präsent.
Die Nachricht vom plötzlichen und unerwarteten Tod des niederösterreichischen evangelisch-lutherischen Superintendenten Paul Weiland hat mich sehr getroffen", sagte der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der evangelisch-methodistische Superintendent Lothar Pöll, am Montag. Er sei mit Weiland "viele Jahre freundschaftlich verbunden gewesen" , betonte Pöll: "Paul Weiland war ideenreich, innovativ, einfühlsam, und hatte den Menschen gegenüber ein offenes und weites Herz. Diakonie und Ökumene waren ihm wichtige Anliegen. Er war ganz stark in seiner Kirche verwurzelt und zugleich zutiefst ökumenisch gesinnt. Ich werde ihn als geistlichen Begleiter vermissen".
Weiland sei in vielen kirchlichen Gremien tätig gewesen, erinnerte Pöll, u.a. seit vielen Jahren im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich, im Ökumenischen Arbeitskreis Niederösterreich-West (den er auch einige Jahre lang leitete). Als Präsident der Österreichischen Bibelgesellschaft habe sich Weiland für die Bibelverbreitung engagiert. Abschließend stellte der ÖRKÖ-Vorsitzende fest: "Der Tod von Paul Weiland ist nicht nur ein schmerzlicher Verlust für die Evangelische Kirche A.B., insbesondere für deren Diözese Niederösterreich, der er fast 17 Jahre als Superintendent mit ganzer Kraft diente, sondern für die Gesamtkirche und die Ökumene".
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich: