Eugen Biser war Professor für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und einer der führenden Theologen unserer Zeit.
Eugen Biser war Professor für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und einer der führenden Theologen unserer Zeit.
Eugen Biser war Professor für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Mit einer Reihe von Veranstaltungen, Publikationen und Gedenkfeiern erinnert die Eugen-Biser-Stiftung an ihren Namensgeber, der am 6. Jänner 2018 100 Jahre alt geworden wäre. Kardinal Reinhard Marx wird am 12. Jänner um 16 Uhr in der Universitätskirche Sankt Ludwig in München einen Gedenkgottesdienst feiern und damit auch Bisers 27-jährige Tätigkeit als Universitätsprediger würdigen. Bei diesem Anlass, bei dem auch eine Gedenktafel enthüllt werden soll, wird der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff über Bisers Buch "Glaubensverständnis" referieren.
Die Katholische Akademie Bayern veranstaltet am 2. Februar mit der Stiftung eine Tagung zum Thema "Christentum und Säkularität - Impulse aus der Theologie Eugen Bisers". Referenten sind der frühere Verfassungsrichter Paul Kirchhof, der emeritierte Münchner Professor für Systematische Theologe an der Evangelisch-Theologischen Fakultät, Gunther Wenz, und der Professor für Christliche Philosophie in München, Martin Thurner.
Eine bereits im Oktober gestartete 13-teilige Vorlesungsreihe über Bisers wissenschaftliches Werk soll in ein "Eugen Biser Handbuch" eingehen, das Ende 2018 im Freiburger Verlag Herder erscheinen und künftig zur umfassenden Einführung in Bisers Werk dienen soll. Bereits neu herausgekommen im Herder-Verlag ist "Gottesbilder - Eugen Biser als theologischer Grenzgänger". Darin blicken Wissenschaftler aus unterschiedlichen Perspektiven, auch aus denen der Musik, Malerei und Psychologie, auf Bisers theologisches Ringen mit dem Gottesgedanken.
Eugen Biser (1918-2014) war ein international angesehener katholischer Theologe und Religionsphilosoph. In München hatte er den Romano-Guardini-Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) inne. Sein umfangreiches Werk umfasst neben 150 Büchern weitere rund 1.400 Titel. Sein Grundanliegen war, das Christentum als "therapeutische Religion" gegen die verbreitete Resignation wiederzuentdecken. Die von Biser 2002 gegründete und nach ihm benannte Stiftung führt sein Werk weiter und engagiert sich unter anderem im interreligiösen Dialog.
Biser galt zu Lebzeiten als unscheinbarer, völlig unprätentiöser Mensch, der mit leiser Stimme Unerhörtes zur Sprache brachte und dabei die Theologie im deutschsprachigen Raum maßgeblich prägte. Für den in Oberbergen im Kaiserstuhl geborenen Priester, der im Zweiten Weltkrieg ein Himmelfahrtskommando in Stalingrad überlebt hatte, war Jesus der "größte Revolutionär der Religionsgeschichte", der alles Angst- und Schreckenerregende aus dem Gottesbild der Menschheit getilgt und dafür das Antlitz des bedingungslos liebenden Vaters enthüllt habe. Der christliche Glaube sei ein wirksames Heilmittel gegen jedwede Lebensangst und müsse sich daher als "therapeutische Religion" erweisen.
Einen Schülerkreis im engeren Sinn brachte Biser nicht hervor, da Theologen bei seinem der Philosophischen Fakultät zugeordneten Lehrstuhl nicht promovieren konnten. Dennoch erzielte er mit seinen Büchern und als Universitätsprediger, Begründer des Münchner Seniorenstudiums und Vortragsredner eine Breitenwirkung wie nur wenige andere Vertreter seines Faches. Biser erhielt viele Auszeichnungen, darunter den höchsten Orden des Freistaats Bayern, und war Berater und Seelsorger für etliche frühere Politiker wie Helmut Kohl oder Theo Waigel.