Immer mehr Menschen wollten sich international sozial engagieren, Menschen mit Behinderungen würden dabei aber oft auf Barrieren stoßen, so "Jugend Eine Welt".
Immer mehr Menschen wollten sich international sozial engagieren, Menschen mit Behinderungen würden dabei aber oft auf Barrieren stoßen, so "Jugend Eine Welt".
Ziel sei es, inklusive Freiwilligenprogramme zu schaffen, die das Engagement von Menschen mit Behinderung sichtbar machen.
Mehr als 600 Volontäre hat das Hilfswerk "Jugend Eine Welt" in den vergangenen 20 Jahren weltweit in Don Bosco Hilfsprojekte entsendet, seit 2013 über den gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos getragenen Verein "Volontariat bewegt". 2015 wurde zudem die Servicestelle "WeltWegWeiser", die österreichweit zum Thema Freiwilligeneinsatz bzw. Auslandsdienst berät, eingerichtet. Nun wurde im Rahmen der Servicestelle ein neues Pilotprojekt gestartet, mit dem soziale Freiwilligeneinsätze von Menschen mit Behinderung gefördert werden sollen.
-Geschäftsführer Reinhard Heiserer in einer Aussendung am Freitag, 12. Jänner 2018. "Da muss etwa ein Jahresvorrat an Medikamenten angeschafft werden, eine Dolmetscherin für Gebärdensprache engagiert oder eine Rampe für eine Freiwillige mit Rollstuhl errichtet werden."
Gemeinsam mit Partnerorganisationen arbeite "Jugend Eine Welt" nun daran, diese Hürden Schritt für Schritt abzubauen. Ziel sei es, inklusive Freiwilligenprogramme zu schaffen, die das Engagement von Menschen mit Behinderung sichtbar machen. Gerade in Einsatzländern des globalen Südens, wo behinderten Menschen oft der Zugang zu Bildung verwehrt wird, hätten Freiwillige mit Behinderungen eine wichtige Vorbildwirkung. Neben der lokalen Bevölkerung profitierten aber vor allem die Freiwilligen selbst von den Lerneinsätzen, hieß es in der Aussendung.
Zwei Volontärinnen mit Beeinträchtigung sind demnach bereits im Rahmen des Pilotprojekts auf Auslandseinsatz: Eine junge Frau mit Diabetes engagiert sich in einem Menschenrechtsprojekt in Kolumbien und eine zweite Freiwillige mit Lernschwierigkeiten arbeitet an einer Schule in Neuseeland.
Die Zusammenarbeit erfolgt u.a. mit der Entsendeorganisation "Grenzenlos", die bereits Erfahrung mit inklusiven Projekteinsätzen hat. Auch die "Internationale Freiwilligeneinsätze gGmbH" der Caritas hat sich dazu entschieden, Freiwillige mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen zu entsenden und ihre Einsatzstellen barrierefreier zu gestalten. Die Organisation ermöglicht solchen Freiwilligen etwa Einsätze in rollstuhlgerechten Sozialprojekten in Rumänien und Bosnien-Herzegowina.
Finanziell unterstützt wird das Pilotprojekt von der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
Jugend Eine Welt hat derweilen auch schon mit dem Projekt "Senior Experts Austria" ein Entsendeprogramm für ältere Menschen gestartet, die ihre fachliche Expertise in einem Freiwilligeneinsatz in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa zur Verfügung stellen möchten. Der Schwerpunkt von "Senior Experts Austria" liegt bei Einsätzen in Sozial- und Bildungseinrichtungen, insbesondere des Don Bosco-Netzwerks. Interessierte Senioren stellen ihre Expertise und ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung, im Gegenzug werden Reise-, Versicherungs- und Unterbringungskosten übernommen. Auch eine sorgfältige Vorbereitung auf den Einsatz, die Betreuung während des Einsatzes und ein "Follow up" nach der Rückkehr sind mit im Paket.
Jugend Eine Welt: