Bei der Priesterfußball-EM mit hunderten Priestern aus ganz Europa in Brescia (Italien) steht Österreichs Team vor der besten Platzierung.
Bei der Priesterfußball-EM mit hunderten Priestern aus ganz Europa in Brescia (Italien) steht Österreichs Team vor der besten Platzierung.
Völkerverständigung im Mittelpunkt, aber auch Ehrgeiz der kickenden Kleriker.
Bei der Priesterfußball-EM mit Hunderten Priestern aus ganz Europa in Brescia (Italien) steht Österreichs Team vor der besten Platzierung. Nach dem "sensationellen Aufstieg ins Achtelfinale" geht es laut dem Teamkapitän, Tormann und Pfarrer von Ybbs (NÖ), Johann Wurzer, am abschließenden Donnerstag, 8. Februar 2018 um einen Top-Rang. Den Titel könne man aufgrund einer unglücklichen Niederlage gegen EM-Favorit Slowakei zwar nicht mehr gewinnen, aber schon jetzt habe man alle Ziele erreicht und übertroffen. Wurzer dankte dabei ausdrücklich den vielen Fans in Österreich für ihre Unterstützung - auch durch Gebete, wie Pressesprecher Wolfgang Zarl am Mittwoch berichtete.
Sepp Eppensteiner von der österreichischen Kirchensportlerorganisation "Kirche und Sport" betonte: "Wir freuen uns mit der Nationalmannschaft. Es sind tolle Aushängeschilder der Kirche, die Lebensfreude ausstrahlen und mitten im Leben stehen." Viele meinten, die Priesternationalmannschaft Österreichs sei ein kleines "Wunderteam 2.0".
Neben dem Vertrauen auf Gott habe es auch ganz weltliche Gründe, warum es für Österreich bisher so gut laufe: eine gute Vorbereitung, hohe Motivation und starke junge Priester. Besonders erwähnt als einer der stärksten Kicker wurde Neuling Pater Gabriel Jocher aus Blindenmarkt (NÖ). Als Turniersieger erwartet Teamkapitän Wurzer die Mannschaft aus Polen, der Slowakei oder aber Titelverteidiger Portugal - durchwegs Länder mit vielen jungen Geistlichen.
Pressesprecher Wolfgang Zarl: "Zu sagen, Sport sei die Nebensache, stimmt bei diesem Turnier nicht ganz. Natürlich wollen sich die Priester näher kennenlernen, gemeinsam feiern, auch ist der Aspekt der Völkerverständigung ganz wichtig. Aber Priester, die um einen Europameisterschaftstitel kämpfen, sind auch immer ehrgeizig."
Die kickenden Kleriker haben bei dem Turnier immer viel Spaß, "es ist viel Lebensfreude zu spüren", berichtete Zarl. Priester aus ganz Europa kommen zusammen und bringen ihre Traditionen mit - auch gesangliche: "Wir stimmen unter anderem 'I am from Austria' von Rainhard Fendrich an", so der beliebte Seelsorger Hans Wurzer. Um sich richtig zu motivieren, ruft das österreichische Team vor jedem Spiel ein dreifaches "Halleluja". Die katholischen Geistlichen bekommen aber auch viel von den Gastgeber-Ländern zu sehen: So werden Sehenswürdigkeiten und Wallfahrtsorte besucht und stimmungsvolle Gottesdienste gefeiert. Im Jahr 2015 richtete St. Pölten das Turnier aus.
Nach dem Ruhetag mit Sightseeing am Mittwoch wird das Turnier am Donnerstag mit den Finalspielen abgeschlossen. Doch jetzt schon ist sicher: Österreichs Abschneiden wird so gut wie bisher noch nie.