Kardinal Schönborn, hier mit Metropolit Kardamakis, ist als Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus zuständig für die griechisch-katholische Kirche in Österreich.
Kardinal Schönborn, hier mit Metropolit Kardamakis, ist als Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus zuständig für die griechisch-katholische Kirche in Österreich.
Besuche in wichtigen ostkirchlichen Gotteshäusern Wiens und Begegnungen mit hohen Kirchenvertretern auf dem Programm.
Liturgiewissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum tagen ab Montag, 3. September 2018 im Wiener Kardinal-König-Haus. Die mehrtägige Veranstaltung steht unter dem Motto "Ex oriente lux? Ostkirchliche Liturgien und westliche Kultur". Zu den prominenten Vortragenden zählen neben namhaften Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland auch Kardinal Christoph Schönborn und der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis). (Kardinal Schönborn ist als Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus zuständig für die griechisch-katholische Kirche in Österreich.)
Wien sei als Tagungsort prädestiniert, verwies der Wiener Ordinarius für Liturgiewissenschaft, Prof. Hans-Jürgen Feulner, im "Kathpress"-Interview auf zahlreiche orthodoxe Kirchen mit einem reichen liturgischen Leben. Auf dem Programm der Tagung stehen deshalb nicht nur Vorträge, sondern auch Exkursionen zu einigen dieser Gotteshäuser und Begegnungen mit orthodoxen Kirchenvertretern. In der Liturgie wie auch in vielen anderen Bereichen könnten die Ost- und Westkirche voneinander lernen, so Feulner. Dazu wolle man mit dem Symposion Anstöße bieten.
Auf dem Besuchsprogramm stehen u.a. die griechisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale und die griechisch-katholische Kirche St. Barbara, die koptisch-orthodoxe Kirche Maria vom Siege am Gürtel und die russisch-orthodoxe Nikolauskathedrale, die syrisch-orthodoxe Kirche St. Ephrem in Favoriten und die serbisch-orthodoxe Kathedrale St. Sava. In der armenisch-apostolischen Kirche St. Hripsime werden die Wissenschaftler an einer armenischen Vesper teilnehmen. Auch ein Besuch des Stiftes Klosterneuburg ist geplant.
Den Eröffnungsvortrag am Montagabend hält der Grazer Ordinarius für Liturgiewissenschaft, Basilius J. Groen ("Beobachtungen zum Stellenwert der ostkirchlichen Liturgie"). Im Verlauf der bis Freitag anberaumten Tagung sprechen weitere Fachleute wie Gerard Rouwhorst (Universität Tilburg) über "Ostkirchliche Liturgien und Ökumene", Predrag Bukovec (Wien) über "Liturgiesprache(n) im Christlichen Osten", Reinhard Messner (Innsbruck) über "Das Eucharistische Hochgebet in den ostkirchlichen Traditionen", der ukrainische griechisch-katholische Theologe Wasyl Rudejko über "Latinisierung und De-Latinisierung der östlichen Liturgien", Daniel Galadza (Wien) über "Östliche Liturgien im Westen: Freiheit und Herausforderungen in der Neuen Welt" und der belgische Slawist Christian Hannick (Würzburg) über "Sakrale Musik der Ostkirchen".
Veranstalter der Tagung ist die "Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschaftlerinnen und Liturgiewissenschaftler im deutschen Sprachgebiet"(AKL). Alle zwei Jahre veranstaltet die AKL einen großen wissenschaftlichen Kongress. Vorsitzender der AKL ist derzeit der Salzburger Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie, Alexander Zerfass. Regelmäßige Treffen in regionalen Sektionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz dienen zudem dem fachwissenschaftlichen Austausch der Professorenschaft. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sind in der AKL-Junior organisiert.