Der Leiter der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (UGKK), Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, hat aufgerufen, am Vorabend des Vereinigungskonzils für die orthodoxen Brüder und Schwestern zu beten.
Der Leiter der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (UGKK), Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, hat aufgerufen, am Vorabend des Vereinigungskonzils für die orthodoxen Brüder und Schwestern zu beten.
Großerzbischof Schewtschuk hielt Appell in der Kathedrale von Czernowitz. Das Vereinigungskonzil findet am Samstag, 15. Dezember, in der Kiewer Sofienkathedrale statt.
Der Leiter der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (UGKK), Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, hat aufgerufen, am Vorabend des Vereinigungskonzils für die orthodoxen Brüder und Schwestern zu beten.
Schewtschuk hielt seinen Appell am Ende des Sonntagsgottesdienstes in der Mariä-Himmelfahrtskathedrale von Czernowitz, wie die ukrainische Website RISU (risu.org.ua) am Dienstag, 11. Dezember 2018 berichtet. Der Kiewer Großerzbischof erinnerte, dass "nächste Woche ein besonderes Ereignis im Leben orthodoxer Brüder stattfinden wird, für das auch griechische-katholische Gläubige beten müssen".
"Nächste Woche, am Samstag, werden unsere ukrainischen orthodoxen Mitbrüder den Vereinigungsrat abhalten. Obwohl wir als Katholiken nicht an den inneren Angelegenheiten der orthodoxen Gemeinschaft der Ukraine teilnehmen, kümmern wir uns darum, wie sich ihr Leben gestaltet. Wir haben versprochen, für sie zu beten, besonders in dieser Woche: Betet um Einheit, um den Segen Gottes, um die Gabe des Heiligen Geistes an diesen orthodoxen ukrainischen Rat der Vereinigung. Ich denke, dass sie es brauchen und dafür sehr dankbar sein werden. Sie werden das Gefühl haben, dass die griechischen Katholiken ihre Verwandten sind, die aus dem gleichen Taufbecken des Fürsten Wolodymyr dem Apostelgleichen stammen", sagte Schewtschuk.
Darüber hinaus rief der Leiter der UGKK die Einwohner von Czenowitz auf, für die Ukraine, die ukrainische Soldaten und Frauen sowie für alle Gefangenen zu beten. "Betet für unsere Kriegsgefangenen, betet für die Matrosen, betet für diejenigen, an die wir uns nicht erinnern, die aber in russischen Gefängnissen gequält werden, betet für ihre Rettung und Gottes Hilfe", sagte Großerzbischof Schewtschuk.
Das Vereinigungskonzil findet am Samstag, 15. Dezember, in der Kiewer Sofienkathedrale statt. Einberufen wurde es vom Pariser Metropoliten Emmanuel im Namen des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios. Metropolit Emmanuel führt den Vorsitz in Vertretung von Bartholomaios. Das Einberufungs-Dokument des Ökumenischen Patriarchats spricht von "Anwesenheit ehrenhalber" des Staatsoberhaupts der Ukraine, Petro Poroschenko. Er darf jedoch nicht an der Abstimmung teilnehmen.
Emmanuel lud demnach im Namen des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zu dem Konzil mit dem Ziel ein, eine Vereinigung der bisher drei orthodoxen Kirchen in der Ukraine zu erreichen. Eine der drei Kirchen untersteht dem Moskauer Patriarchat. Die anderen beiden haben sich von Moskau bereits 1921 beziehungsweise 1992 abgespalten und lehnen eine Unterordnung unter Russland strikt ab.
Patriarch Filaret (89) von Kiew will nach Informationen aus seiner Kirche nicht Oberhaupt der geplanten eigenständigen ukrainisch-orthodoxen Landeskirche werden. "Er wird sich nicht um den Führungsposten bewerben", sagte Filarets früherer Pressesprecher Andrej Kowaljow dem ukrainischen Onlineportal "Hromadske.ua".
Mit der Kirchengründung soll Moskau die kirchliche Hoheit über die Ukraine verlieren und die Teilung der orthodoxen Kirche in dem Land überwunden werden. Damit wäre die ukrainische Kirche die 15. autokephale Landeskirche weltweit und aus Sicht des Ökumenischen Patriarchats allen anderen Landeskirchen gleichgestellt.
Überschattet wird das ukrainische Konzil vom angekündigten Boykott durch die Mehrheit der 90 Bischöfe der moskautreuen ukrainischen Kirche. Sie betrachten die Bischöfe der beiden anderen Kirchen als Schismatiker und werfen Konstantinopel eine unzulässige Parteinahme für sie vor. Das Kiewer Patriarchat zählt 41 Bischöfe, die dritte Kirche rund ein Dutzend.
Die von Konstantinopel betriebene Kirchengründung stößt auf heftigen Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche, der mehr als die Hälfte der rund 250 Millionen orthodoxen Christen angehören. Das Moskauer Patriarchat will die Oberhoheit über die Ukraine behalten. Aus Protest stellte die russische Kirche ihre Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Patriarchat ein. Zudem verbot sie ihren Gläubigen die Teilnahme an Gottesdiensten in dessen Kirchen. Die anderen orthodoxen Landeskirchen drängten bislang ohne Erfolg auf eine Einigung zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und Moskau.