Das Forum christlicher Führungskräfte wurde von der Katholischen Aktion, der Evangelischen Akademie, der Industriellenvereinigung und der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften ins Leben gerufen.
Das Forum christlicher Führungskräfte wurde von der Katholischen Aktion, der Evangelischen Akademie, der Industriellenvereinigung und der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften ins Leben gerufen.
Neues Forum bringt als "Dialogpartner für Kirchen" Wirtschaft und Ethik ins Gespräch. Kärntner Bischof Schwarz: Nachdenken über "Christliche Führung" wichtig. Lutherischer Bischof Bünker: Zuhören und Werte sind Führungsqualitäten.
Die Kirchen sollten darauf reagieren, dass Führungskräfte immer häufiger meditative religiöse Techniken zur Stressbewältigung nutzen: Das war der Tenor der Auftaktveranstaltung des neu gegründeten "Forums christlicher Führungskräfte" am Montag, 26. Mai 2014, im Wiener Kardinal-König-Haus. Man wolle institutioneller Dialogpartner für die Kirchen sein und die Diskussion über Wirtschafts- und Wertethemen ankurbeln, erklärte Forums-Präsident Wolfgang Pfarl. Bei der Veranstaltung mit vielen Wirtschaftstreibenden diskutierten der Münchner Jesuit und Philosoph Michael Bordt, Kärntens Diözesanbischof Alois Schwarz sowie der lutherische Bischof Michael Bünker.
Gute Führung bedeutet laut Bischof Schwarz immer, über einen "besseren Weg" nachzudenken, weshalb die Suche nach der "idealen Führungsform" stets weitergehen müsse. Auf eine künftige Intensivierung hoffe er besonders bei der Debatte über "christliche Führung", so der Bischof auch in Richtung des neuen Forums.
Statt Perfektion sei Authentizität die wichtigste Qualität, die Führungskräfte anstreben sollten, forderte Bischof Bünker. Dazu gehöre vor allem ein besseres Zuhören-Können, das auch zu den Kernkompetenzen der Kirchen gehöre. Authentizität sei weiters immer auf Werte, beispielsweise christlicher Art, bezogen. Das Forum christlicher Führungskräfte könne deshalb beitragen, dass gewissen Werten wie Gerechtigkeitsempfinden, Schöpfungsverantwortung oder Standfestigkeit in der Wirtschaft wieder mehr Gewicht zugemessen wird.
Wie der Jesuit und Philosophen Brodt betonte, solle sich die Kirche im Dialog mit der Wirtschaft weniger als moralische Instanz präsentieren, sondern vielmehr den Managern Wege aufzeigen, mit christlichen Methoden ihr stressiges Arbeitsleben zu erleichtern. Doch auch die Gesellschaft leiste ein Stück dieser "gar nicht christlichen" Moralisierung, etwa wenn Menschen in Spitzenpositionen unter Druck gesetzt werden durch ein Durchleuchten des persönlichen Lebensstils, wie es die Boulevardmedien vormachen.
Authentischer Führungsstil, "also Charakter und Persönlichkeit", sei deshalb laut Brodt heute zentral für den Unternehmenserfolg. Er riet den Anwesenden, regelmäßig auf sich selbst zu blicken, etwa im Rahmen einer Meditation.
Das Forum christlicher Führungskräfte wurde von der Katholischen Aktion, der Evangelischen Akademie, der Industriellenvereinigung und der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften ins Leben gerufen. Die Gründung des Forums ist ein Ergebnis des Kongresses christlicher Führungskräfte, der im vergangenen April im Stift Göttweig stattgefunden hat. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Tagungsband "Wert(e)voll Führen" präsentiert. In Zukunft sollen weitere Kongresse stattfinden; der nächste ist für den 16.-18. April 2015 ebenfalls im Stift Göttweig angesetzt.
Forum Kongress christlicher Führungskräfte
Geschäftsstelle
c/o Kardinal König Haus
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Nähere Informationen unter: www.wertevollfuehren.at