Johannes Messner war Professor für Ethik und Sozialwissenschaft an der Universität Wien. Er galt als Doyen des christlichen Naturrechts und Gründer der "Wiener Schule der Naturrechtsethik.
Johannes Messner war Professor für Ethik und Sozialwissenschaft an der Universität Wien. Er galt als Doyen des christlichen Naturrechts und Gründer der "Wiener Schule der Naturrechtsethik.
Für den renommierten Sozialethiker und Priester-Gelehrten wurde 2002 das diözesane Vorverfahren zur Kanonisation eröffnet.
Kardinal Christoph Schönborn hat als Erzbischof von Wien das Seligsprechungsverfahren für Johannes Messner (1891-1984) sistiert. Das entsprechende Dekret wurde im aktuellen Wiener Diözesanblatt veröffentlicht und beendet das Verfahren für den 1984 verstorbenen Priester und renommierten Sozialethiker, das Kardinal Schönborn 2002 in Wien eröffnet hatte.
In dem Dekret wird festgehalten, dass durch das Verfahren und die Erhebungen "das vorbildliche sowie verdienstvolle priesterliche und wissenschaftliche Wirken des Dieners Gottes Johannes Messner" in Erinnerung gerufen wurde. Weil jedoch "eine umfangreiche, kontinuierliche und anhaltende Verehrung des Dieners Gottes in der Erzdiözese Wien fehlt", wird von von der Weiterführung des Verfahrens zur Seligsprechung abgesehen.
Johannes Messner war Professor für Ethik und Sozialwissenschaft an der Universität Wien. Er galt als Doyen des christlichen Naturrechts und Gründer der "Wiener Schule der Naturrechtsethik". In der Zwischenkriegszeit war er ein wichtiger Berater sowohl des katholischen Episkopates als auch führender christlich-sozialer Politiker der Zwischenkriegszeit in Österreich.
Messner wurde 1891 in Schwaz (Tirol) als Sohn eines Bergmanns und einer Fabrikarbeiterin geboren. Nach der Volksschule in Schwaz besuchte er das humanistische Gymnasium in Brixen, wo er nach der Matura von 1910 bis 1914 an der Katholisch-theologischen Hochschule studierte und am 29. Juni 1914 zum Priester geweiht wurde. Es folgten mehrere Jahre Seelsorgetätigkeit in Tiroler Pfarren sowie Rechts- und Wirtschaftsstudien in Innsbruck und München. Messner war bei verschiedenen Zeitschriften, die sich mit den sozialen und politischen Problemen der Zeit auseinander setzten, tätig. 1926 verfasste er den Entwurf eines sozialen Hirtenschreibens.
1927 hatte er sich mit einer Studie zur Grundlegung einer systematischen Wirtschaftsethik an der Salzburger Theologischen Fakultät habilitiert, wo er anschließend mehrere Jahre als Privatdozent lehrte. 1935 berief ihn die Universität Wien als Außerordentlichen Professor für Ethik und Sozialwissenschaften. Mittlerweile war Messner durch sein erstes großes Werk, "Die Soziale Frage", bekannt geworden. Er entwickelte darin eine umfassende Sozialkritik, zeigte dabei das Scheitern von Kapitalismus und Sozialismus auf und betonte die Bedeutung einer christlichen Sozialreform für die Lösung der sozialen Frage.
Durch den "Anschluss" verlor er seine Professur, angesichts der drohenden Verhaftung floh er über die Schweiz nach England, wo er im von Kardinal Newman gegründeten Oratorium in Birmingham Aufnahme fand. 1949 erschien, zunächst in Englisch, Messners Hauptwerk "Social Ethics". Der Titel der bald folgenden deutschen Ausgabe lautete "Das Naturrecht". Ab 1949 nahm Messner auch wieder seine Lehrtätigkeit in Wien auf. 1962 wurde er emeritiert. Er starb am 12. Februar 1984 in Wien.
Johannes Messner-Gesellschaft:
www.univie.ac.at/messner-gesellschaft