YOUgendgottesdienst in Alberndorf: Jedes Mal den Ort wechseln.
YOUgendgottesdienst in Alberndorf: Jedes Mal den Ort wechseln.
Ob Jugendgottesdienst oder Brahms-Requiem, ein Gebetsraum oder Jugendbildung: Vier Projekte in der Erzdiözese Wien, mit denen seit vergangenem Jahr neue Wege beschritten werden.
Regelmäßige Jugendgottesdienste sind für das Dekanat Retz-Pulkautal an sich eine Innovation. Als nördliche Randregion der Diözese mit ihrer ländlichen Struktur ist Jugendarbeit zusätzlich schwierig.
Wir wollen bewusst als Kirche einen Akzent setzen und auf Jugendliche zugehen“, berichtet Pastoralassistentin Theresia Lechner: „Wir laden pfarr- und auch dekanatsübergreifend zu unseren YOUgendgottesdiensten ein. Auch in den Firmvorbereitungen wird ganz besonders auf die Gottesdienste hingewiesen.“ Lechner: „Das Erleben einer Gemeinschaft von jungen Christen wird gefördert. Wir sind bemüht, die Jugendlichen vor dem Gottesdienst persönlich zu begrüßen, und nach den Gottesdiensten bei der Agape mit ihnen ins Gespräch zu kommen.“
Innovativ ist sicher auch, „dass wir den Ort mit jedem Gottesdienst wechseln“. So erleben die Leute vor Ort, dass Jugend aktiv ist und die Jugendlichen selber werden mit den verschiedenen Kirchengebäuden ihrer Umgebung konfrontiert. Das macht sie flexibel und die Bedeutung von „meiner/deiner“ Kirche wird ein Stück weit aufgehoben hin zu einem Kirchenbild, „dass Kirche dort ist, wo ich die Gemeinschaft der Getauften erlebe“, sagt Lechner: „Diese Offenheit brauchen wir in Zukunft vor allem im Weinviertel ganz dringend.“
Einen besonderen Akzent setzte der Entwicklungsraum 4/5 in Wien mit dem Brahms-Requiem. „Zum Konzert am 6. November in St. Florian waren besonders die Menschen eingeladen, die im vergangenen Jahr einen Angehörigen verloren haben“, berichtet Julia Hainz: „Kontaktiert und eingeladen wurden sie durch die BegräbnisleiterInnen der Pfarren des Dekanats, die am Abend selbst alle Konzertbesucher persönlich begrüßten und vor und nach dem Konzert zum Gespräch zur Verfügung standen.“
Die Gäste hatten die Möglichkeit, das Requiem mittels Kärtchen ihrem verstorbenen Angehörigen zu widmen. Hainz: „Die gesammelten Karten standen während des ganzen Konzerts im Zentrum der Kirche bei der Osterkerze. Im Anschluss an die Veranstaltung waren alle eingeladen, sich ein Kärtchen mitzunehmen und die darauf geschriebene Person und ihre Familie besonders ins Gebet mitzunehmen.“
Der Gebetsraum in der Herz Jesu-Pfarre Ternitz ist nach dem Vorbild der „Prayer Rooms“ der 24-7 Bewegung aus England entstanden, in denen rund um die Uhr gebetet wird . „Unser Anliegen ist es, sowohl Gott neue Räume in unserem Leben und unserer Stadt zu schaffen als auch Menschen neue Zugänge zu Gott zu vermitteln“, berichtet Silvia Brechelmacher: „Um möglichst viele Leute auf neue Art und Weise für das Gebet und diesen Raum zu begeistern, haben wir einen Gebetskurs nach 24-7 und Alpha International durchgeführt. An fünf Abenden haben wir sowohl witzige als auch tiefgehende Video-Inputs gesehen, anregende Kleingruppenzeiten erlebt und uns in den gemeinsamen Gebetszeiten auf eine neue Stufe des Gebets eingelassen.“
„Gott hat uns durch diesen Kurs ganz klar gezeigt, wie sehr er es liebt, wenn sich Menschen im Gebet versammeln und hat uns mit 25 bis 30 Teilnehmern im Alter von 19 bis 70+, aus verschiedenen Konfessionen sehr gesegnet“, sagt Brechelmacher.
„Fadi heißt auf Arabisch Retter und Erlöser. Im Wiener Don Bosco Haus ist es die Abkürzung für ein neues Angebot in der Jugendbildung ab der fünften Schulstufe: Flucht, Asyl, Diversität und Integration.
Die Anfangsbuchstaben dieser Wörter bilden das Wort FADI“, erzählt Maria-Theres Welich, die Leiterin Jugendbildung: „Bei FADI lernen die Mädchen und Burschen nicht nur Zahlen und Fakten kennen, sie sollen auch ihre Meinungen und Urteile reflektieren. Es geht um Kompetenzentwicklung im Umgang miteinander und in der Verwendung von Wörtern, den Abbau von Angst und was es bedeutet, wenn Menschen zeitlich begrenzten Schutz haben.“
Welich: „Die Herausforderung bleibt der beurteilungsfreie und verurteilungsfreie Dialog, egal ob in den Klassen oder in der Gesellschaft.“ Denn eines ist ganz klar, so Welich: „Europa kann in Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden. Dazu brauchen wir alle, Flüchtlinge, Migranten und jene, die schon seit ihrer Geburt hier leben.“
Don Bosco Haus
Zentrum für Jugend- und Erwachsenenbildung der Salesianer Don Boscos
St. Veit-Gasse 25
1130 Wien
E-Mail: dbh@donbosco.at
Telefon: 01 / 878 39 - 0
www.donboscohaus.at