Kurienkardinal Tauran überbringt bei KAICIID-Großveranstaltung am 26./27. Februar als Vertreter des Papstes dessen Botschaft.
Mit einem Großaufgebot von Religionsführern - einem Kardinal-Patriarch, weiteren fünf Patriarchen und Kardinälen, ca. 20 Bischöfen, zahlreichen Muftis, Rabbinern, Theologen, hohen Vertretern von Buddhismus und Hinduismus sowie Dialogexperten - hält das Wiener Dialogzentrum KAICIID im Wiener Hilton-Hotel eine Konferenz zu "Interreligiöser Dialog für Frieden" ab.
Ihre Teilnahme an der Konferenz zugesagt haben von christlicher Seite u.a. Kardinal-Patriarch Bechara Rai (Libanon), die Patriarchen Bartholomaios (Konstantinopel), Aram Keshiishian (Kilikien) und Theodoros (Alexandrien); weiters Kurienkardinal Jean Tauran, der als Vertreter des Papstes dessen Botschaft überbringt, und Kardinal John Onaiyekan (Nigeria).
Aus der muslimischen Welt werden u.a. die Großmuftis von Ägypten, Libanon und Palästina, Sheikh Shawki Allam, Abdullatif Derian und Scheich Mohammed Hussein erwartet. Die Eröffnungsansprachen am Montag vormittag (Beginn: 9 Uhr) halten u.a. Patriarch Bartholomaios (Orthodoxe Kirche), Mohammad Al-Alissa (Muslim World League), Patriarch Rai (Maronitische Kirche), Scheich Abdullah Bin Bayyah (Forum for Promoting Peace in Muslim Societies), Nassir Abdulaziz Al-Nasser (High Representative United Nations Alliance of Civilizations) sowie Yousef Bin Ahmad Al-Othaimeen (Organization of Islamic Cooperation/OIC). Nach den Ansprachen ist für 10:30 Uhr eine Pressekonferenz für akkreditierte Journalisten anberaumt.
An dem Treffen zum Thema "Interreligiöser Dialog für Frieden: Förderung eines friedlichen Miteinanders und einer gemeinsamen Bürgerschaft" nehmen auch Vertreter aus anderen Konfliktregionen teil. Auch die Enkelin von Mahatma Gandhi, die südafrikanische Friedensaktivistin Ela Gandhi, sowie politische Entscheidungsträger, Akademiker und Vertreter internationaler und zivilgesellschaftlicher Organisationen werden erwartet.
Wie es seitens des auf Dialog und Konfliktlösung spezialisierten KAICIID heißt, solle die Konferenz einen "Meilenstein" zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und des friedlichen Miteinanders besonders im arabischen Raum darstellen. Der Religionsdialog könne einen "positiven Beitrag zur Friedensschaffung" leisten. Auch wenn die Bedrohung durch den IS der Vergangenheit angehören möge, hätten diese dennoch die in den arabischen Kulturen grundlegende Vielfalt erheblich gespalten, so KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar über die Ausgangslage. Den allmählich verloren gegangenen "Sinn einer gemeinsamen Bürgerschaft" gelte es wiederherzustellen. Der Religionsdialog auf allen Ebenen solle dazu beitragen.
Bereits im Vorfeld hatte 2014 - ebenfalls in Wien - die Konferenz "Vereint gegen Gewalt im Namen der Religion" stattgefunden, damals zur kritischen Situation im Irak und in Syrien. In der "Vienna Declaration" wurde 2014 ein gemeinsames Engagement zur Förderung von Dialog und gegenseitigem Respekt vereinbart.
Deren Ergebnisse seien u.a. Aktivitäten in den Bereichen Social Media, Bildung, Versöhnung und sozialer Zusammenhalt sowie Stärkung des interreligiösen Dialogs, sowie die gemeinsame Ausbildung von über 400 jungen führenden Religionsvertretern besonders aus Afrika und den Nahost-Ländern am KAICIID, sowie ein vom Dialogzentrum initiiertes Netzwerk von religiösen Universitäts-Fakultäten.