Der britische Astrophysiker Stephen Hawking ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Die Fachwelt schätzte Hawking wegen seiner Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern.
Der britische Astrophysiker Stephen Hawking ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Die Fachwelt schätzte Hawking wegen seiner Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern.
Der britische Astrophysiker Stephen Hawking verstarb am Mittwoch, 14. März 2018 im Alter von 76 Jahren.
Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften hat den verstorbenen britischen Astrophysiker Stephen Hawking gewürdigt. "Wir sind zutiefst traurig über den Tod des bemerkenswerten Wissenschaftlers Stephen Hawking, der unserer Akademie so treu war", heißt es in einem Tweet vom Mittwoch. Hawking war langjähriges Mitglied der Akademie. "Vier Päpsten hat er versichert, dass er die Beziehung zwischen Glauben und wissenschaftlichem Verstand voranbringen will", so die Akademie.
Der Präsident der Akademie, Joachim von Braun, kündigte eine Gedenkfeier für Hawking im Laufe des Jahres an. Datum und Form der Veranstaltung seien noch festzulegen. Er äußerte sich am Rande einer Pressekonferenz zur Vorstellung des "World Happiness Report" am Mittwoch im Vatikan und betonte, Hawking hätte es mit dem ihm eigenen Humor zu schätzen gewusst, dass er bei der Vorstellung des Happiness-Berichts erwähnt wurde.
Hawking war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Alter von 76 Jahren in seinem Haus in Cambridge gestorben, wie seine Familie bekanntgab. "Wir sind tief betrübt, dass unser geliebter Vater heute gestorben ist", heißt es in der Mitteilung seiner Kinder Lucy, Robert und Tim.
Der Brite zählte nicht nur zu den brillantesten und bekanntesten Wissenschaftlern der Welt, sondern galt auch als Beispiel dafür, wie sich der menschliche Geist über körperliche Gebrechen erheben und die Gesetze des Kosmos durchdringen kann. Hawking litt seit 1963 an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), die ihn zunehmend lähmte.
Seit einem Luftröhrenschnitt 1985 konnte er nicht mehr sprechen. Allein über einen Sprachcomputer war ihm möglich zu kommunizieren. Dies funktionierte zunächst durch Tippen mit den Fingern. Als das nicht mehr ging, teilte sich Hawking dadurch mit, dass er über einen Infrarotsensor Buchstaben und Wörter allein durch Bewegungen des rechten Wangenmuskels auswählte, und schließlich auch allein durch Augenbewegungen.
Berühmt wurde der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge durch seine Theorien über Schwarze Löcher und seine populärwissenschaftlichen Bücher; etwa den Bestseller "Eine kurze Geschichte der Zeit" von 1988. Darin hatte Hawking einen göttlichen Einfluss auf die Schöpfung noch in Erwägung gezogen.
In seinem 2010 erschienenen Buch "Der große Entwurf" vertrat er dann die These, dass sich das Universum selbst aus dem Nichts geschaffen habe, ohne göttlichen Schöpfungsakt. "Weil es ein Gesetz wie das der Schwerkraft gibt, kann und wird sich ein Universum selber aus dem Nichts erschaffen. [...] Spontane Schöpfung ist der Grund, warum es statt des Nichts doch etwas gibt, warum das Universum existiert, warum wir existieren", schrieb er. Deshalb sei es "nicht notwendig, sich auf Gott zu berufen".
Den Glauben an ein Leben nach dem Tod nannte Hawking 2011 "ein Märchen für Leute, die Angst vor dem Dunkeln haben". Das menschliche Gehirn sei wie ein Computer, der aufhöre zu funktionieren, wenn seine Komponenten kaputtgehen, gab sich der Experte für theoretische Physik in einem Zeitungsinterview überzeugt. "Es gibt keinen Himmel für kaputte Computer."
Dies hatte prompt den Widerspruch gläubiger Wissenschaftler hervorgerufen. Hawkings Gotteskritik hinderte allerdings die katholische Kirche nicht, ihn 1986 in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften aufzunehmen. Als er 2016 gemeinsam mit einigen Dutzend Akademiemitgliedern von Franziskus empfangen wurde, segnete ihn der Papst - und dankte ihm für sein "stetiges Engagement" für die Akademie.