Papst Franziskus hat sofort nach Bekanntwerden der jüngsten Vorwürfe gegen den amerikanischen Erzbischof Theodore Edgar McCarrick eine Untersuchung des Falles angeordnet. Das geht aus einem Statement hervor, das der Heilige Stuhl veröffentlicht hat.
Papst Franziskus hat sofort nach Bekanntwerden der jüngsten Vorwürfe gegen den amerikanischen Erzbischof Theodore Edgar McCarrick eine Untersuchung des Falles angeordnet. Das geht aus einem Statement hervor, das der Heilige Stuhl veröffentlicht hat.
Möglicherweise "Maßnahmen ergriffen, die nicht im Einklang stehen mit dem gegenwärtigen Ansatz, dem Weg der Wahrheit zu folgen".
Der Vatikan hat Stellung zu Vorwürfen rund um den früheren Washingtoner Erzbischof Theodore McCarrick bezogen. Die Erzdiözese New York habe den Vatikan im September 2017 darüber informiert, dass ein Mann McCarrick beschuldige, ihn in den 1970er Jahren missbraucht zu haben, heißt es in einer am Samstag, 6. Oktober 2018 veröffentlichten Erklärung des Vatikan.
Darin wird der bisherige offizielle Kenntnisstand zum Verfahren mitgeteilt. Derzeit liefen weitere Untersuchungen, deren Ergebnisse zu gegebener Zeit mitgeteilt würden, heißt es. Man sei sich bewusst, dass dabei auch begangene Fehler zutage treten könnten.
Nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen McCarrick habe der Papst im Herbst die Erzdiözese New York mit einer Voruntersuchung beauftragt, heißt es in der Vatikanmitteilung. Deren Ergebnisse seien an die Glaubenskongregation weitergeleitet worden. Weil im Zuge der Ermittlungen weitere Details bekannt wurden, sei McCarrick Ende Juli vom Papst aus dem Kardinalsstand entlassen.
Darüber hinaus habe Franziskus angeordnet, in allen Kurienbehörden sämtliche Unterlagen zum Fall McCarrick zu sammeln und auszuwerten. Dem Heiligen Stuhl sei bewusst, dass im Zuge dieser weiteren Untersuchungen deutlich werden könne, "dass Maßnahmen ergriffen wurden, die nicht im Einklang stehen mit dem gegenwärtigen Ansatz, dem Weg der Wahrheit zu folgen, wohin immer er führen möge".
Auf Vorwürfe, Franziskus habe angebliche Sanktionen seines Vorgängers Benedikt XVI. gegen McCarrick sowie Informationen über weitere Vergehen des Ex-Kardinals missachtet, geht der Vatikan nicht ein. Entsprechende Vorwürfe hatte im August der frühere Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, in einem mehrseitigen Brief erhoben. Außerdem hatte er mehreren früheren und aktuellen Kurienverantwortlichen Untätigkeit im Fall McCarrick vorgeworfen.
Der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hatte am Freitag in einem TV-Interview erklärt, ihm sei von Sanktionen gegen McCarrick nichts bekannt gewesen.