Die 16-jährige Greta Thunberg ist ein Symbol für den Einsatz von Jugendlichen für das Klima.
Die 16-jährige Greta Thunberg ist ein Symbol für den Einsatz von Jugendlichen für das Klima.
16-jährige Klimaktivistin und eine der wichtigsten Stimmen der indigenen Völker Brasiliens, Davi Kopenawa, unter den Trägern des diesjährigen "Alternativen Nobelpreises".
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg und Davi Kopenawa, einer der angesehensten Sprecher der indigenen Völker Brasiliens, bekommen den sogenannten "Alternativen Nobelpreis". Wie die Right-Livelihood-Stiftung am Mittwoch, 25. September 2019 bekanntgab, geht die Auszeichnung in diesem Jahr an die 16-jährige Schwedin, den 63-jährigen Gründer der Indigenen-Organisation "Hutukara Associacao Yanomami" sowie zwei Menschenrechtlerinnen aus China und der Westsahara.
Thunberg erhalte den Preis, weil sie der politischen Forderung nach dringenden Klimaschutzmaßnahmen weltweit Gehör verschaffe, heißt es in der Begründung. Sie sei "die Stimme einer Generation, die die Folgen des politischen Versagens bei der Bekämpfung des Klimawandels tragen muss". Thunberg verfüge über einen "klaren Kompass", persönliche Integrität und Fachverständnis. In einer ersten Stellungnahme dankte die Aktivistin für die "riesige Anerkennung". Die Ehrung gelte aber nicht ihr allein, sondern einer weltweiten Bewegung zum Schutz des Planeten.
Thunbergs Impulse fanden und finden auch in Österreich viel Widerhall, ihre "Fridays For Future"-Bewegung und sie selbst wurden u.a. von Kirchenvertretern wie Jugendbischof Stephan Turnovszky und Erzbischof Franz Lackner oder von der Katholischen Jugend gewürdigt.
Der Sprecher der indigenen Yanomami-Bevölkerung, Davi Kopenawa, und seine brasilianische Organisation Hutukara Associacao Yanomami bekommen den Alternativen Nobelpreis für ihr Engagement zum Schutz des Amazonasgebiets. Kopenawa ist eine zentrale Stimme im Kampf indigener Völker für den Erhalt ihres Lebensraums und gegen Bergbau-, Viehzucht- und sonstige Konzerninteressen. 2010 hatte der österreich-brasilianische Amazonas-Bischof Erwin Kräutler ebenfalls für den Einsatz für die indigenen Völker und Menschenrechte in Amazonien den "Alternativen Nobelpreis" erhalten.
Zu den weiteren diesjährigen Preisträgerinnen gehört die afrikanische Menschenrechtsverteidigerin Aminatou Haidar (53), die für ihren "unerschütterlichen gewaltlosen Widerstand" im Streben nach Gerechtigkeit und Selbstbestimmung für das Volk der Westsahara geehrt wird. Die Juristin Guo Jianmei (58) wird für ihre "bahnbrechende und beharrliche Arbeit zur Stärkung der Frauenrechte in China" gewürdigt.
Der "Right Livelihood Award" ist eine Auszeichnung "für die Gestaltung einer besseren Welt" und wird im Deutschen häufig als "Alternativer Nobelpreis" bezeichnet. Gestiftet wurde er ursprünglich von dem Journalisten und Philatelisten Carl Wolmar Jakob von Uexküll (75), einem ehemaligen Mitglied des EU-Parlaments. Zuvor hatte er sich bemüht, einen Nobelpreis für Ökologie und Entwicklung zu finanzieren; dies lehnte der Vorstand der Nobelstiftung jedoch ab.
Das Büro des "Alternativen Nobelpreises" hat seinen Hauptsitz in Stockholm. Die diesjährige Preisverleihung soll am 4. Dezember stattfinden. Das Preisgeld beträgt jeweils eine Million Schwedische Kronen (94.000 Euro).