Der Papst spricht von „einer Haltung des Herzens, das alles mit gelassener Aufmerksamkeit erlebt; das versteht, jemandem gegenüber ganz da zu sein, ohne schon an das zu denken, was danach kommt.
Der Papst spricht von „einer Haltung des Herzens, das alles mit gelassener Aufmerksamkeit erlebt; das versteht, jemandem gegenüber ganz da zu sein, ohne schon an das zu denken, was danach kommt.
Wir müssen wieder spüren, dass wir einander brauchen, dass es sich lohnt, gut und ehrlich zu sein.
Am vergangenen Donnerstag wurde die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus präsentiert.
Sehr schnell ist sie aus den Medien wieder verschwunden. Das war zu erwarten, die Medien funktionieren nun einmal so.
Viel schlimmer wäre es, wenn der Aufruf des Papstes ebenso still auch aus dem Bewusstsein von uns Katholiken verschwinden würde. Wenn die einen reinschauen und denken: Toller Papst – er bestätigt uns vollinhaltlich! Und die anderen sagen: Ach, der übertreibt. Und keiner liest weiter...
Mein Lieblingsteil von „Laudato si“ ist das sechste, das letzte Kapitel. Vielleicht, weil es nicht so massiv das System anklagt, in dem wir leben.
Es beschreibt, wie ein anderes, glücklicheres Leben aussehen könnte und es lädt uns zu der dafür notwendigen Haltungsänderung ein.
Der Papst schreibt da etwa: „Wir müssen wieder spüren, dass wir einander brauchen, dass wir eine Verantwortung für die anderen und für die Welt haben und dass es sich lohnt, gut und ehrlich zu sein.
Wir haben schon sehr viel Zeit moralischen Verfalls verstreichen lassen, indem wir die Ethik, die Güte, den Glauben und die Ehrlichkeit bespöttelt haben, und es ist der Moment gekommen zu merken, dass diese fröhliche Oberflächlichkeit uns wenig genützt hat.“
Der Papst spricht von „einer Haltung des Herzens, das alles mit gelassener Aufmerksamkeit erlebt; das versteht, jemandem gegenüber ganz da zu sein, ohne schon an das zu denken, was danach kommt.
Ja, Christus war jedem Menschen und jedem Geschöpf gegenüber ganz da, und so zeigte er uns einen Weg, die krankhafte Ängstlichkeit zu überwinden, die uns oberflächlich, aggressiv und zu hemmungslosen Konsumenten werden lässt“.
Die Enzyklika ist ziemlich umfangreich. Aber wer durchhält, den lässt sie nicht los.
Michael Prüller ist Chefredakteur des „Sonntag“ und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien.
Seit fast 30 Jahren ist er Journalist, Ehemann und Vater.
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