"Ich will, dass wir alle unsere Anstrengungen erneuern, damit es unter uns nie wieder solche Grausamkeiten gibt", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Brief des Papstes zum liturgischen Gedenktag der unschuldigen Kinder vom 28. Dezember 2016.
"Ich will, dass wir alle unsere Anstrengungen erneuern, damit es unter uns nie wieder solche Grausamkeiten gibt", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Brief des Papstes zum liturgischen Gedenktag der unschuldigen Kinder vom 28. Dezember 2016.
Vergebungsbitte für unterlassene Hilfeleistung, Vertuschung, Abstreiten und Machtmissbrauch.
Papst Franziskus hat die katholische Kirche im Kinderschutz bestärkt. In einem am Montag, 2. Jänner 2017 vom Vatikan veröffentlichten mehrseitigen Schreiben an die Bischöfe verurteilt Franziskus Kindesmissbrauch durch katholische Priester scharf und bittet um Vergebung.
"Ich will, dass wir alle unsere Anstrengungen erneuern, damit es unter uns nie wieder solche Grausamkeiten gibt", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Brief des Papstes zum liturgischen Gedenktag der unschuldigen Kinder vom 28. Dezember 2016. Diese Verbrechen dürften sich nie wiederholen. Es gebe "Null Toleranz auf diesem Gebiet", so der Papst.
"Menschen, die für die Fürsorge dieser Kinder verantwortlich waren, haben ihnen die Würde geraubt. Wir missbilligen das zutiefst und bitten um Vergebung", schreibt Franziskus. Konkret bittet er um Vergebung für unterlassene Hilfeleistung, Vertuschung und Abstreiten, sowie Machtmissbrauch.
Im Schreiben prangerte der Papst aber auch weitere Verbrechen an, die heute außerhalb des kirchlichen Bereiches an Kindern verübt werden. In großem Ausmaß würden Kinder ausgebeutet, als billige Arbeitskräfte, Sklaven oder in der Prostitution. 150 Millionen Kinderarbeiter gebe es, die Hälfte dieser Zahl seien jene, die keinen Zugang zu Schulausbildung hätten. Ohne entschiedenes Gegenlenken werde sich die Situation noch verschlimmern, zitierte der Papst das Kinderhilfswerk UNICEF, das für das Jahr 2030 mit 167 Millionen Kindern in extremer Armut rechnet.
Das biblische Weihnachten sei "kein fantastischer Rückzugsort, um sich vor den Problemen und dem Unrecht der jeweilgen Zeit zu verstecken", schreibt Franziskus. "Vielmehr verkünden uns die Evangelisten die Geburt des Sohnes Gottes, der in eine schmerzliche Tragödie hineingestellt ist." Der Papst bezieht sich dabei auf den Klageruf der Frauen, die den Tod ihrer unschuldigen Kinder angesichts der Tyrannei und zügellosen Machtwillens von König Herodes beweint hätten.
Auch den Schrei angesichts des heutigen Unrechts dürfe und könne die Kirche "weder überhören noch zum Stillschweigen bringen", betont Franziskus. Er warnt vor der Versuchung, die Bethlehem-Krippe vom Leben rundherum zu trennen: Weihnachten wäre dann bloß noch "eine nette Geschichte, die in uns schöne Gefühle hervorruft, uns aber der schöpferischen Kraft der Frohen Botschaft beraubt, welche uns das fleischgewordene Wort schenken möchte". Christliche Freude mit dem Rücken zum Leid der Mitmenschen, besonders der Kinder, gebe es nicht.