Es gelte, dem Vorbild der Heiligen drei Könige zu folgen und sich mit offenen Herzen auf die Suche nach Gott zu machen, so der Papst in seiner Predigt am 6. Jänner 2017.
Es gelte, dem Vorbild der Heiligen drei Könige zu folgen und sich mit offenen Herzen auf die Suche nach Gott zu machen, so der Papst in seiner Predigt am 6. Jänner 2017.
Franziskus ruft dazu auf, wie die Sterndeuter offen für die Zukunft zu sein und nicht mit Angst auf Neues zu reagieren.
Papst Franziskus hat am Dreikönigstag zu Offenheit gegenüber der Zukunft und der menschlichen Sehnsucht nach Gott aufgerufen. Die Sterndeuter "konnten sehen, was der Himmel zeigte, weil es in ihnen eine Sehnsucht gab, die sie antrieb: Sie waren offen für die Neuigkeit", sagte er am Freitag beim Festgottesdienst zum Hochfest Erscheinung des Herrn (Epiphanie) im Petersdom in Rom. Es gelte, dem Vorbild der Heiligen drei Könige zu folgen und sich mit offenen Herzen auf die Suche nach Gott zu machen, so der Papst in seiner Predigt am 6. Jänner 2017.
Die Sterndeuter hätten sich nicht auf den Weg gemacht, weil sie den Stern gesehen hatten, sondern sie hätten den Stern gesehen, weil sie sich bereits auf den Weg gemacht hatten, zitierte der Papst den Kirchenvater Johannes Chrysostomos. "Die Sterndeuter stellen so das Bild des gläubigen Menschen dar, des Menschen, der Sehnsucht nach Gott hat, der das Fehlen seines Zuhauses, seiner himmlischen Heimat spürt", sagte Franziskus: "Sie spiegeln das Bild all jener Menschen wider, die in ihrem Leben sich nicht das Herz haben betäuben lassen"
Der Papst rief zugleich dazu auf, auf Neues nicht mit Angst zu reagieren. Zudem verurteilte er erneut einen "Kult der Macht, des Scheins, der Überlegenheit - Götzen, die nur Traurigkeit, Sklaverei und Angst versprechen."
Gott hingegen sei barmherzig und habe auch "die Verwundeten, die Erschöpften, die Misshandelten und Verlassenen" im Blick. Wie bei der Geburt Jesu in der Krippe zeige er sich oft dort, wo die Menschen ihn nicht erwarteten, "es vielleicht gar nicht wollen; oder wo wir es oft ablehnen." Franziskus rief dazu auf, auch an die Ränder zu gehen. "Die Sehnsucht nach Gott ist die Haltung, welche die langweiligen Konformismen aufbricht und uns drängt, uns für jene Veränderung einzusetzen, die wir erhoffen und brauchen."
Als Negativbeispiel führte Franziskus die biblische Gestalt von König Herodes an, der mit Angst und Schrecken auf die Neuigkeit von der Geburt Jesu reagierte. "Herodes hatte Angst, und jene Angst führte ihn dazu, Sicherheit im Verbrechen zu suchen", erinnerte der Papst an den in der Bibel beschriebenen Kindermord von Bethlehem. Herodes zeige den "Schrecken, der im Herzen dessen aufkommt, der alles und alle kontrollieren will." Gott könne jedoch nur unter dem "Zeichen der Freiheit und nicht der Tyrannei" gefunden werden, so der Papst.
Beim an den Gottesdienst im Petersdom anschließenden Angelus-Gebet auf dem Petersplatz rief Papst Franziskus dazu auf, das Leben an Gott statt am Geld zu orientieren. Die Sterndeuter aus dem Weihnachtsevangelium lehrten, dem hellen und freundlichen Licht Gottes zu folgen und nicht dem "trügerischen Rampenlicht von Geld und Erfolg", sagte er. Geld und Erfolg blendeten und machten blind. "Sie führen von den Träumen des Ruhms in die düsterste Dunkelheit." Laut Vatikan waren zum ersten Angelus-Gebet im neuen Jahr 35.000 Zuhörer gekommen.
Christen sollten sich zudem vor "oberflächlichem und weltlichem Geschwätz", Egoismus und Pessimismus hüten, so der Papst. Er ermutigte alle Verzweifelten zur Suche nach Gott. Wie die Sterndeuter dürften sich Christen auch dann nicht auf ihrem Weg beirren lassen, wenn der Stern einmal nicht zu sehen sei. Es reiche nicht, die Weihnachtsbotschaft nur zu hören, man müsse sie ihm Herzen tragen. "Gott ist geboren, ja. Aber ist er auch in meinem, in unseren Herzen geboren?"
Zum Abschluss des Angelus-Gebets am Dreikönigstag gratulierte der Papst den orthodoxen Christen und Katholiken der orientalischen Kirchen zu ihrem Weihnachtsfest. Franziskus wünschte ihnen im "Geist freudiger Brüderlichkeit" ein Weihnachten "erfüllt von Licht und Frieden". Die meisten orthodoxen sowie mit Rom verbundenen orientalischen Kirchen feiern das Fest der Geburt Christi nach dem julianischen Kalender an diesem Freitag und Samstag.
Nach dem Gebet ließ der Papst auf dem Petersplatz Essenspakete an mehr als 300 Arme, Flüchtlinge und Obdachlose verteilen. Unter den auf dem Platz versammelten Gläubigen wurden zudem Zehntausende kleine Broschüren mit sechs Bibeltexten zum Thema Barmherzigkeit verteilt. Die Texte sollen an das 2016 beendete Heilige Jahr der Barmherzigkeit erinnern und Gebetsanstöße liefern.