Migranten sollten an den Orten, wo sie unterkommen, "unbeschwert" leben können. "Die Begegnung unterschiedlicher Kulturen ist immer eine Bereicherung für alle", so Papst Franziskus.
Migranten sollten an den Orten, wo sie unterkommen, "unbeschwert" leben können. "Die Begegnung unterschiedlicher Kulturen ist immer eine Bereicherung für alle", so Papst Franziskus.
Papst warnt Kirche vor Selbstbezogenheit.
Papst Franziskus hat Migranten gemahnt, die Gesetze und Traditionen ihrer Aufnahmeländer zu respektieren. Zugleich sollten sie die Werte ihrer angestammten Kultur bewahren, sagte er anlässlich des Weltflüchtlingstags am Sonntag, 15. Jänner 2017 in Rom. In besonderer Weise verlangte er Schutz und Integrationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche unter den Migranten. Vor allem unbegleitete Minderjährige seien zahlreichen Gefahren ausgesetzt, sagte Franziskus beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz.
Migranten sollten an den Orten, wo sie unterkommen, "unbeschwert" leben können. "Die Begegnung unterschiedlicher Kulturen ist immer eine Bereicherung für alle", sagte der Papst. Die kirchliche Flüchtlingsarbeit ermutigte er, ihr Engagement fortzusetzen. In den Fremden sei "Jesus gegenwärtig, oft leidend, abgewiesen und gedemütigt", so Franziskus.
Der Sonntag wurde von der katholischen Kirche als "Welttag des Migranten und des Flüchtlings" begangen. Er stand unter dem Motto "Minderjährige Migranten - verletzlich und ohne Stimme".
Weiters hat Papst Franziskus die Kirche vor Selbstbezogenheit: Wenn die Kirche nur sich selbst verkündige, verliere sie die Orientierung. Der Inhalt ihrer Botschaft könne allein Christus sein, der sein Volk von Sünden erlöse und "in das Land der wahren Freiheit" führe, sagte der Papst beim Angelus-Gebet.
Die Taufe Jesu im Jordan nannte der Papst in diesem Zusammenhang eine "entscheidende historische Tatsache" für den christlichen Glauben und die Mission der Kirche. Franziskus erinnerte dabei an die Schilderung im Johannesevangelium. Demnach sei Christus "der einzige Retter", demütig und "inmitten der Sünder".
Dieser Gedanke komme auch in jeder Messfeier zum Ausdruck, wenn der Priester die geweihte Hostie mit dem Ruf "Seht das Lamm Gottes" zeige. "Diese Geste symbolisiert die ganze Sendung der Kirche", sagte der Papst. "Wehe, wehe, wenn die Kirche sich selbst verkündigt; sie verliert den Kompass, weiß nicht, wohin sie geht", sagte Franziskus. Die Kirche bringe "nicht sich selbst, sie bringt Christus".