Papst Franziskus hat die Ernennung fünf neuer Kardinäle angekündigt. Das gab er am Sonntag, 21. Mai 2017 auf dem Petersplatz bekannt.
Papst Franziskus hat die Ernennung fünf neuer Kardinäle angekündigt. Das gab er am Sonntag, 21. Mai 2017 auf dem Petersplatz bekannt.
Konsistorium am 28. Juni.
Papst Franziskus hat die Ernennung fünf neuer Kardinäle angekündigt. Das gab er am Sonntag, 21. Mai 2017 auf dem Petersplatz bekannt. Die neuen Kardinäle kommen aus Mali, Spanien, Schweden, Laos und El Salvador. Es handelt sich um Jean Zerbo, Erzbischof von Malis Hauptstadt Bamako, den Erzbischof von Barcelona Juan Jose Omella Omella, den Stockholmer Erzbischof Anders Arborelius, Louis-Marie Ling Mangkhanekoun, den Apostolischen Vikar von Pakse in Laos sowie um Gregorio Rosa Chavez, Weihbischof in der Erzdiözesse San Salvador. Das Konsistorium findet am 28. Juni statt.
Die Kardinäle sind die engsten Mitarbeiter und Berater des Papstes in seiner Aufgabe als Oberhaupt der Weltkirche. Diese kollegiale Unterstützung erfolgt offiziell in Konsistorien (von lateinisch "consistorium" für Versammlung oder Versammlungsort), die der Papst zu besonderen Anlässen einberuft und leitet. Es gibt ordentliche und außerordentliche Konsistorien.
Erstere, zu denen zumindest die in der Stadt Rom anwesenden Kardinäle eingeladen werden, finden mehrmals jährlich zur Durchführung bestimmter offizieller Akte statt, etwa der Bestätigung von Heiligsprechungen. In ein- oder mehrjährigen Abständen werden sie auch zur Kreierung neuer Kardinäle anberaumt. Gelegentlich erbittet der Papst von diesen Runden auch Beratung bei "gewissen schwerwiegenden Angelegenheiten". Zu ordentlichen (oder allgemeinen) Konsistorien kann im Gegensatz zu den außerordentlichen in bestimmten Fällen auch die Öffentlichkeit zugelassen werden.
An außerordentlichen Konsistorien sollen alle Mitglieder des Kardinalskollegium teilnehmen. Diese beruft laut Kirchenrecht der Papst ein, "wenn besondere Erfordernisse der Kirche oder die Behandlung schwerwiegender Angelegenheiten dies ratsam erscheinen lassen".
Die Ernennungen der fünf neuen Kardinäle entsprechen der Linie von Papst Franziskus, verdiente Bischöfe aus randständigen Gebieten der katholischen Kirche - wie Mali und Laos - ins Kardinalskollegium aufzunehmen, wie Radio Vatikan am Sonntag mitteilte. Bis zum Amtsantritt von Papst Franziskus konnten jeweils die Inhaber von Bischofsstühlen großer Erzdiözesen mit dem Kardinalspurpur rechnen, dies treffe bei den fünf neuen Kardinälen ausschließlich auf den Erzbischof von Barcelona zu.
Mit Anders Arborelius (68) wird erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche ein Schwede zum Kardinal ernannt. Arborelius hatte Franziskus im vergangenen Jahr zur Feier des Reformationsgedenkens im südschwedischen Lund empfangen. Die katholische Diözese Stockholm hat offiziell 116.000 Mitglieder, die Diözese vermutet jedoch, dass es in Schweden bis zu 150.000 Katholiken gibt. Die Diözese umfasst ganz Schweden. Bei den Katholiken handelt es sich meist um Migranten aus katholischen Ländern. Bis zum Jahr 2000 war in dem skandinavischen Land die evangelisch-lutherische Kirche Staatskirche; ihr gehörte bis dahin jeder Schwede mit seiner Geburt automatisch an.
Arborelius, geboren am 24. September 1949, konvertierte als 20-Jähriger zur katholischen Kirche und trat in den Karmeliterorden ein. Im Jahr 1979 empfing er die Priesterweihe, 1998 wurde er zum Bischof der Diözese Stockholm ernannt, die mit einer Fläche von knapp 450.000 Quadratkilometern das ganze Land umfasst.
Erzbischof Jean Zerbo (74) steht seit 1998 an der Spitze der Erzdiözese Bamako in der Hauptstadt des überwiegend muslimischen Mali, in dessen Norden in den vergangenen Jahren Islamisten Fuß gefasst haben. Der Erzbischof spielte "eine aktive Rolle bei den Friedensverhandlungen in Mali", heißt es in seiner Kurzbiografie, die der Heilige Stuhl am Sonntag veröffentlichte. Außerdem setze sich Zerbo für Versöhnung und Solidarität in dem westafrikanischen Staat ein und kämpfe gegen sozialen Ausschluss. Nur knapp zwei Prozent der Bevölkerung Malis sind Katholiken.
Erzbischof Juan José Omella (71) wurde von Papst Franziskus im Dezember 2015 zum Erzbischof von Barcelona ernannt, nachdem er zuvor verschiedene andere Stationen als (Weih-) Bischof durchlaufen hatte. In den 1970er Jahren wirkte er ein Jahr lang als Missionar im damaligen Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. In der Spanischen Bischofskonferenz leitet Omella die Kommission für Sozialpastoral.
Bischof Louis-Marie Ling Mangkhanekhoun (73) ist aus Laos gebürtiger Apostolischer Vikar von Paksé in seinem Heimatland. Er studierte in Laos und in Kanada, empfing die Priesterweihe 1972, erfand eine Katechistenschule und ein System der Seelsorgebesuche in den abgelegenen Bergdörfern in Laos. Die Katholiken in dem südostasiatischen Land leben in einer extremen Diasporasituation, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei 1,5 Prozent, es besteht eine Situation der Unterdrückung der Kirche. So gibt es in Laos keine Diözesen, sondern bisher bloß Apostolische Vikariate.
Bischof Gregorio Rosa Chávez (75) wirkt bereits seit 1982 als Weihbischof von San Salvador. Er studierte unter anderem in Belgien und wirkt auch als Pfarrer. Auf kontinentaler Ebene ist er Präsident der Caritas für Lateinamerika und die Karibik.
Die Ernennung von Rosa Chavez kommt laut Radio Vatikan besonders überraschend. Zum einen würden Weihbischöfe selten ins Kardinalskollegium aufsteigen, zum anderen ist der Erzbischof der Hauptstadtdiözese, José Luis Escobar Alas, selbst nicht Kardinal.
Ebenso ungewöhnlich ist wie im Fall von Bischof Ling Mangkhanekhoun die Erhebung in den Kardinalstand für einen Apostolischen Vikar. Ein Apostolisches Vikariat ist die Vorstufe einer Diözese.
Franziskus hat in seinen vier Jahren als Papst bisher drei Konsistorien zur Schaffung von Kardinälen abgehalten und dabei 56 Kardinäle kreiert. 13 von ihnen waren bereits über 80 Jahre alt und sind somit bei einem Konklave nicht mehr wahlberechtigt. Die fünf zukünftigen Kardinäle sind zwischen 68 und 75 Jahre alt und somit alle zur Papstwahl zugelassen.
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