"Morgen um 13 Uhr wird in vielen Ländern die Initiative 'Eine Minute für den Frieden' durchgeführt, also ein kleiner Moment des Gebets, in Erneuerung des Treffens im Vatikan", sagte Franziskus.
"Morgen um 13 Uhr wird in vielen Ländern die Initiative 'Eine Minute für den Frieden' durchgeführt, also ein kleiner Moment des Gebets, in Erneuerung des Treffens im Vatikan", sagte Franziskus.
Gebet am 8. Juni um 13 Uhr.
Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwoch, 7. Juni 2017 auf dem Petersplatz zum gemeinsamen Friedensgebet der abrahamitischen Religionen aufgerufen. Er erinnerte dabei an das Treffen zwischen ihm, dem 2016 verstorbenen israelischen Präsidenten Shimon Peres, Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und Patriarch Bartholomaios I. vor drei Jahren - am 8. Juni 2014 - in den vatikanischen Gärten.
"Morgen um 13 Uhr wird in vielen Ländern die Initiative 'Eine Minute für den Frieden' durchgeführt, also ein kleiner Moment des Gebets, in Erneuerung des Treffens im Vatikan", sagte Franziskus: "In unserer Zeit gibt es so viel Notwendigkeit für das Gebet - von Christen, Juden und Muslimen - für den Frieden."
In seiner Audienzansprache nannte der Papst das christliche Gottesbild eines liebenden Vaters, der "Abba" genannt wird, als "Revolution" der Religionsgeschichte. Gegenüber dem "Geheimnis Gottes", das den Menschen fasziniere und zugleich klein erscheinen lasse, brauche der Gläubige keine Angst zu haben, sagte Franziskus. Selbst wenn ein Mensch behaupte, ohne Gott zu leben, sei Gott "nie ein Gott ohne den Menschen".
Auch der Apostel Paulus gebe die von Jesus gebrauchte Anrede für den Vater "Abba" wieder, ohne diesen aramäischen Ausdruck zu übersetzen. "Gott ist Vater, sogar dann, wenn wir meinen, ohne ihn auszukommen. Denn Gott selbst will nie ohne uns Menschen sein. Wie uns Jesus lehrt, können wir uns immer an den Vater wenden und ihn vertrauensvoll bitten. Er sorgt für uns und verlässt uns nicht", sagte Franziskus.
Diese vertrauensvolle Beziehung wie die eines Kindes sei "die große Revolution, die das Christentum in das religiöse Bewusstsein des Menschen bringt". Zugleich sei Gott "wehrlos vor dem freien Willen des Menschen".
Franziskus verwies dabei auf die biblische Parabel vom verlorenen Sohn und dem barmherzigen Vater (Lukasevangelium 15). "Dieser Vater wendet nicht die Kriterien menschlicher Gerechtigkeit an, sondern verspürt vor allem den Drang zu verzeihen". So gebe er dem zurückgekehrten Sohn zu verstehen, "dass er seiner Vaterliebe schmerzlich gefehlt hat", sagte der Papst. Jesus lehre, nicht zu resignieren und sich in sich selbst zu verschließen, sondern Gott vertrauensvoll zu bitten. Die Gewissheit, dass Gott als liebender Vater auf den Menschen schaue und ihn nicht verlasse, sei "die Quelle unserer Hoffnung", so Franziskus.
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