Papst Franziskus beim Angelus am römischen Petersplatz am Sonntag, 25. Juni 2017.
Papst Franziskus beim Angelus am römischen Petersplatz am Sonntag, 25. Juni 2017.
Christen zeichneten sich gerade dadurch aus, dass sie gegenüber Leid in der Welt nicht gleichgültig sind.
Papst Franziskus hat seine Verbundenheit mit den Opfern des Erdrutsches in China bekundet. "Ich bete für die Verstorbenen und Verletzten und für die, die ihr Haus verloren haben. Gott tröste die Familien und stärke die Helfer. Ich bin euch sehr nahe", sagte Franziskus am Sonntag, 25. Juni 2017 beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom.
Schwere Regenfälle im Südwesten Chinas hatten am Samstagmorgen einen Erdrutsch verursacht, der das Dorf Xinmo in der Provinz Sichuan unter sich begrub. Wie internationale Medien unter Berufung auf amtliche chinesische Quellen berichteten, wurden bis Sonntagnachmittag 25 Leichen geborgen, 93 Menschen werden noch vermisst. Die Hoffnung sinke, unter den Geröllmassen noch Überlebende zu finden. Als einzige wurden einige Stunden nach dem Unglück ein junges Ehepaar und deren zweimonatiges Baby lebend geborgen.
Echter Glaube sei "kein Tourismus", sondern zeigt sich im Kreuz, so der Papst in seinen Ausführungen beim Angelusgebet. Christen zeichneten sich gerade dadurch aus, dass sie gegenüber Leid in der Welt nicht gleichgültig seien, betonte Franziskus.
Auch heute sei Christenverfolgung eine Realität, unterstrich der Papst weiter, der zum Gebet für bedrängte Christen weltweit aufrief und deren Einsatz würdigte: "Möge ihr Beispiel uns dabei helfen, nie zu zögern, für Christus Stellung zu beziehen und ihn jeden Tag mutig zu bezeugen, auch unter scheinbar ruhigen Umständen. So kann auch die Abwesenheit von Anfeindungen und Qualen eine Prüfung sein."
Franziskus kritisierte an dieser Stelle Abstumpfung und Ignoranz gegenüber Situationen des Leides in der Welt. Dagegen müssten Christen Widerstand leisten: "Nicht nur wie Schafe unter Wölfe - der Herr schickt uns auch heute wie Wächter unter Leute, die nicht aus der Trägheit ihrer Welt aufgeweckt werden wollen und die die wahrhaftigen Worte des Evangeliums ignorieren und sich ihre eigenen flüchtigen Wahrheiten basteln."
Einmal mehr kritisierte der Papst die Heuchelei und Doppelbödigkeit mancher Menschen, die vorgeben, christlich zu sein - "nach vorne lächeln sie, doch hintenrum bekämpfen sie das Evangelium. Wie kennen sie alle."
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