Das Hilfswerk Concordia begleitet Kinder in Rumänien, der Republik Moldau und Bulgarien. Vorstand P. Markus Inama berichtet.
Nicht weit von Österreich entfernt gab es Anfang der 1990er Jahre große politische Umbrüche. Die Landkarte Europas veränderte sich. Die Schwächsten drohten dabei unter die Räder zu kommen. Die Jesuiten sandten P. Georg Sporschill SJ nach Bukarest, um Straßenkinder zu betreuen. Daraus entstand das Sozialprojekt Concordia.
Für den Heiligen Ignatius, den Gründer des Jesuitenordens, galt es, „dorthin zu gehen, wo es an Arbeitern fehlt und die Not der Menschen am größten ist“. Die Frage, wo die Not am größten ist, war und ist bei Concordia entscheidend. 2004 wurde das Einsatzgebiet der Stiftung auf die Republik Moldau ausgeweitet. Hier ließen Eltern auf der Suche nach Arbeit nicht nur ihre Kinder zurück, auch alte Menschen blieben alleine und im Elend. Concordia gründete Sozialzentren und Suppenküchen.
Im Jahr 2008 wurde ich vom Jesuitenorden nach Bulgarien geschickt, um in Sofia ein Sozialprojekt für die ärmsten Kinder und Jugendlichen aufzubauen. Dort begegnete ich vor zwei Jahren dem kleinen Christian. Seine Mutter hatte massive gesundheitliche Probleme, weshalb er nicht länger bei ihr bleiben konnte. Vater gab es keinen. Es hieß, dass Christian schwer zugänglich sei. In der Kapelle traute er sich lange keine Fürbitte formulieren. Die anderen Kinder ermutigten ihn, und schließlich brachte er etwas über die Lippen. Eine Logopädin begann mit ihm zu arbeiten, und wir fanden eine Schule, in der er speziell gefördert wird. Inzwischen ist Christian ein guter Schüler. Bei meinen Besuchen erzählt er mir gerne von sich und seinen Träumen.
Christian fühlt sich bei Concordia wohl. Zu Ostern wird in Bulgarien für Kinder wie ihn ein Familienhaus eröffnet. Sie finden hier in einer Familie Sicherheit und Geborgenheit.
Um zu helfen, wo die Not am größten ist, bedarf es vieler Hände. Mit Ihrer Hilfe wird die Osterfreude in die Kinderhäuser von Concordia einziehen!
P. Markus Inama SJ ist Vorstand der Stiftung Concordia und Rektor des Innsbrucker Jesuitenkollegs