Kardinal Mindszenty starb am 6. Mai 1975.
Kardinal Mindszenty starb am 6. Mai 1975.
Vor 40 Jahren starb Kardinal Jozsef Mindszenty, eine der großen Märtyrergestalten der katholischen Kirche in Osteuropa während der Zeit der kommunistischen Herrschaft.
Insgesamt 23 Jahre musste Kardinal Jozsef Mindszenty in Kerker, Gefängnis und Isolation verbringen.
Der widerständige ungarische Primas starb vor 40 Jahren, am 6. Mai 1975 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien.
Auf seine Bitte stellte man sein Bett so, dass er den Turm des Stephansdoms, ein wichtiger Gebetsort auch für die Ungarn, sehen konnte.
Am 15. Mai 1975 wurde er in der Basilika von Mariazell beigesetzt. Dies hatte der große Marienverehrer Mindszenty noch vor seinem Tod festgelegt mit dem Zusatz, dass er dann, „wenn der Stern der Moskauer Gottlosigkeit vom Himmel fällt“, in seine Heimat überführt werden solle.
Jozsef Mindszenty wurde am 29. März 1892 in Csehimindszent unter dem Namen Josef Pehm als Sohn des Landwirtehepaars Janos und Borbola Pehm geboren.
1941 legte er aus Protest gegen die NS-Gräuel seinen deutschen Familiennamen ab und nannte sich nach seinem Geburtsort Mindszenty.
Papst Pius XII. ernannte den Priester, der sich ebenso gegen die Judenverfolgung wie später gegen die Vertreibung der Deutschen einsetzte, 1944 zum Bischof von Veszprém, 1945 zum Erzbischof von Esztergom und Primas von Ungarn und 1946 zum Kardinal.
1948 wurde Mindszenty von den Kommunisten verhaftet und in einem Schauprozess zu lebenslanger Haft verurteilt.
Während des Volksaufstandes 1956 wurde Mindszenty befreit und fand nach der Niederschlagung der Revolution durch sowjetische Truppen Zuflucht in der US-Gesandtschaft in Budapest.
Hier besuchte ihn der Wiener Erzbischof, Kardinal Franz König, ab April 1963 regelmäßig im Auftrag der Päpste Johannes XXIII. und Paul VI.
Nach einer Übereinkunft zwischen dem Heiligen Stuhl und der ungarischen Regierung verließ Mindszenty am 28. September 1971 Ungarn. Seine letzten Jahre verbrachte der Kardinal im ungarischen Kolleg „Pazmaneum“ in Wien.
1993 wurde der Seligsprechungsprozess für Mindszenty eröffnet. „Das Verfahren ist im Gang“, sagt János Varga, Rektor des Pazmaneums in Wien.
Die Wohn- und Arbeitsräume Mindszentys in der Wiener Boltzmanngasse können auf Anfrage besucht werden.
Am 10. Mai 2015, 17.30 Uhr, wird an seinem Sterbeort, in der Aula des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien II., Jozsef Mindszentys gedacht.
Eine große Mindszenty-Biografie der Historikerin Margit Balogh erscheint demnächst auf Ungarisch und soll bald auch auf Deutsch erhältlich sein.