Sonder-Newsletter der früher mehrheitlich in Kirchenbesitz befindlichen Bank über Öko-Enzyklika des Papstes.
Die ehemalige Kirchenbank Schelhammer & Schattera bleibt auch nach dem Rückzug der kirchlichen Mehrheitseigentümer in Fragen des ethischen Investments auf Kirchenkurs: Das geht aus einem jetzt erschienenen Sonder-Newsletter des "Fonds Schelhammer & Schattera" hervor, der der Öko-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus gewidmet ist. Wiens älteste Privatbank, die seit heuer der GRAWE-Bankengruppe angehört, sieht in dem Lehrschreiben eine "Bestätigung für die Grundsätze", auf denen die selbst auferlegten Investment-Ausschlusskriterien basieren.
Wörtlich heißt es in dem Newsletter: "Kennt man die Genesis von Schelhammer & Schattera, so überrascht es nicht, dass die Vorschläge, Diskussionsgrundlagen und Forderungen des Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche in einem hohen Ausmaß deckungsgleich mit dem ethischen Leitfaden und den entsprechend entwickelten Ausschlusskriterien der KAG (Kapitalanlagegesellschaft, Anm.) sind." Umweltzerstörung, Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen, Rüstung und Gentechnik nennt die Bank als Bereiche, die Hindernisse bei der Geldveranlagung. Länder und Branchen, "deren Praktiken im Widerspruch zu Nachhaltigkeit und Ethik stehen", würden bei Investments gemieden.
In ihrem Newsletter informiert die Bank ihre Kunden über wesentliche Aussagen der Papstenzyklika "Laudato si" und zeigt wie Franziskus die globale Verflochtenheit ökologischer, ökonomischer, politischer und sozialer Zusammenhänge auf.
Erst im vergangenen Juni besiegelte die ehemalige Kirchenbank die neue Eigentümerstruktur mit der Bestellung eines neuen Aufsichtsrates. Christian Jauk von der zur GRAWE-Bankengruppe gehörenden Bank Burgenland löste Abt Ambros Ebhart vom Stift Kremsmünster ab, der als Vertreter der Männerorden bis dahin den Aufsichtsrat geleitet hatte. Auslöser für den Eigentümerwechsel war die Entscheidung des bisherigen 54 Prozent-Mehrheitseigentümers, der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften, sich von den Anteilen am Bankhaus zu trennen.