Klima- und Nachhaltigkeitsforscherin Helga Kromp-Kolb.
Klima- und Nachhaltigkeitsforscherin Helga Kromp-Kolb.
Klimaforscherin stellt "mehr Lebensqualität" durch nachhaltigen Lebensstil in Aussicht.
Die bisherigen Schritte, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, haben nicht gefruchtet; als einzige Lösung bietet sich das vermehrte Teilen an: Das hat die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb am Freitag, 23. September 2016 im Wiener Neustädter Bildungszentrum St. Bernhard dargelegt. Dringend müsse die westliche Welt ihren Lebensstil ändern. Sie werde dabei jedoch kein Verlierer sein, sondern vielmehr an Lebensqualität dazugewinnen, so die Expertin bei einer Veranstaltung eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses, dem auch etliche Gliederungen der Katholischen Aktion angehören.
Bereits jetzt sei das Zeitfenster, in dem Maßnahmen des Klimaschutzes noch nachhaltig fruchten können, stellte Kromp-Kolb anhand aktueller Forschungsergebnisse dar. Für entschiedenes und mutiges Handeln dürfe nicht zugewartet oder gezögert werden, betroffen seien alle Ebenen: Während Einzelpersonen besonders beim Energiesparen, Fleischkonsum und im Mobilitätsverhalten nachhaltiger agieren sollten, sollten auch Gemeinden und Unternehmen tätig werden ebenso wie Politik und Wirtschaft, denn: "Unser auf Wachstum ausgerichtetes System wird diese Herausforderung nicht meistern können, im Gegenteil", mahnte die Meteorologin.
Seit der Papst-Enzyklika "Laudato si" und dem darauf folgenden Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz setze die katholische Kirche in Österreich nun konkrete Klimaschutzziele um, berichtete der Generalsekretär der Wiener Katholischen Aktion, Christoph Watz, mit einem Verweis auf die Energiespar-Offensive: Derzeit sucht das Umweltbüro der Erzdiözese Wien Pfarren, die in den nächsten fünf Jahren ihren Energieverbrauch um 20 Prozent gezielt einsparen wollen.
Viel Zuspruch zollten die rund 200 Teilnehmer Friederike Zauner von der globalisierungskritischen Bewegung attac in Wiener Neustadt, die eine Wiederbelebung des Klimabündnis-Arbeitskreises ankündigte. Als ihre Heimatgemeinde 1991 Niederösterreichs erste Klimabündnis-Gemeinde wurde, hatte sich eine Gruppe aus Politik, Organisationen, Vereinen und Privatpersonen formiert, die sich diesem Thema gewidmet hatte.
Bildungshaus St. Bernhard:
www.st-bernhard.at
Umweltbüro der Erzdiözese Wien:
www.umwelt-edw.at/content/aktuelles/0