Porträt des emeritierten Papstes in den Räumlichkeiten von Radio Vatikan.
Porträt des emeritierten Papstes in den Räumlichkeiten von Radio Vatikan.
Kritische Worte von Benedikt XVI.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. blickt kritisch auf die heutigen "Sozialen Medien". "Die mediale Begegnung schließt uns nicht mehr füreinander auf, sondern sie schließt uns zugleich von innerster persönlicher Nähe ab", schrieb das frühere Kirchenoberhaupt in einem am Dienstagabend, 12. September 2017 in Regensburg veröffentlichten Grußwort. Vorgetragen wurde es von seinem Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, bei der Eröffnung eines Denkmals in Erinnerung an den Besuch Benedikts XVI. in der bayrischen Stadt vor elf Jahren.
Bei dem Kunstwerk vor dem Portal der Kirche St Jakob handelt es sich um ein stilisiertes Haus aus Bronze, das auf einer Stele aus schwarzem Granit steht. Darauf finden sich unter anderem eine Darstellung der Patrona Bavariae, der Schutzpatronin Bayerns, sowie Sätze aus Predigten und Ansprachen, die der Papst bei seinem Regensburger Besuch gehalten hat.
Zunächst sei er ein wenig überrascht gewesen, dass man ein Haus als Einladung zum Erinnern gewählt habe, schrieb der emeritierte Papst in seiner Grußbotschaft. "Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto angemessener empfinde ich diese Lösung." Benedikt XVI. erinnerte an das Motto seines Bayern-Besuchs 2006 "Wer glaubt, ist nicht allein". Das Bild des Hauses drücke den Gegensatz aus zum Verlassensein, zur Einsamkeit, die heute so viele Menschen bedrohe.
"Mitten im Zeitalter der Medien, in dem niemand mehr allein zu sein scheint, sondern immerfort Kontakte aller Art stattfinden, scheint gerade dieses universale Miteinander wirkliche Begegnung vom Ich zum Du, von Herz zu Herz unmöglich zu machen", so Benedikt XVI. weiter. Das Haus dagegen verweise auf das wirkliche Miteinander, "in dem wir miteinander arbeiten, zu Tisch sitzen, Freude und Trauer miteinander verkosten".