Am 12. April 1945 stürzte die Pummerin, die größte Glocke des Stephansdoms, als Folge eines Dachbrandes in die Turmhalle herab und zerbrach.
Am 12. April 1945 stürzte die Pummerin, die größte Glocke des Stephansdoms, als Folge eines Dachbrandes in die Turmhalle herab und zerbrach.
Zeitliche Nähe zum 73. Jahrestag des Brandes des Stephansdoms.
Ein Podiumsgespräch über 1938 unter der Überschrift "Dunkle Zeiten in Staat und Kirche" veranstalten Katholisches Bildungswerk und Kirchlich-Pädagogische Hochschule/KPH Wien-Krems am 19. April 2018 , 19 Uhr, im Stephanisaal des Wiener Curhauses (1010, Stephansplatz 3).
Der Wiener Kirchenhistoriker Rupert Klieber referiert zu den Fakten und gibt einen Überblick über die Kirche und ihre Herausforderungen der Zeit des Ständestaates und der Herrschaft der Nationalsozialisten. Der frühere Wiener Diözesansprecher und langjährige "kathpress"-Chefredakteur Erich Leitenberger moderiert im Anschluss ein Podiumsgespräch mit Studierenden und ehemaligen kirchlichen Verantwortungsträgern.
Zu Wort kommen dabei u.a. der frühere Leiter des Dokumentationsarchiv des Katholischen Jugendwerkes Österreich, Prof. Otto Urban, und der auch als Politiker bekannt gewordene renommierte Wiener Biochemiker em. Prof. Hans Tuppy, Kardinal-Innitzer-Preisträger des Jahres 2014. Als Persönlichkeiten, "die aktiv das Leben der Kirche gestaltet haben", berichten sie über die Geschehnisse von damals und "über das Leben in der Stadt und der Kirche in Wien", wobei "aktuelle Ereignisse die Frage aufwerfen, was von damals blieb", so die Ankündigung.
Die Veranstaltung steht auch in zeitlicher Nähe des 73. Jahrestags des Brandes des Stephansdoms und Zerschellens der Pummerin, woran Tuppy und Urban ebenfalls erinnern wollen. Was vor 73 Jahren im Herzen Wiens passierte, trieb vielen entsetzten Bewohnern die Tränen in die Augen.
Am 12. April 1945 stürzte die Pummerin, die größte Glocke des Stephansdoms, als Folge eines Dachbrandes in die Turmhalle herab und zerbrach. Tags darauf durchschlug eine einbrechende Stützmauer das Gewölbe des südlichen Seitenchors, das in den Dom eindringende Feuer zerstörte Chorgestühl und Chororgel, Kaiseroratorium und Lettnerkreuz. Der Stephansdom bot ein erbarmungswürdiges Bild sinnloser Zerstörung.
Der Dom war dabei aber einer noch viel größeren Katastrophe nur knapp entgangen: Zerstörung der Kathedrale, weil darauf eine weiße Fahne gehisst worden war - so lautete der wahnwitzige Befehl des Kommandanten einer SS-Artillerieabteilung in der Schlacht um Wien. Der aus Hannover stammende Wehrmachtshauptmann Gerhard Klinkicht las den schriftlichen Befehl am 10. April 1945 seinen Soldaten vor und zerriss den Zettel vor aller Augen mit den Worten: "Nein, dieser Befehl wird nicht ausgeführt." An Klinkicht erinnert heute eine Gedenktafel am Dom.