Eleonore Schönborn im Kreise ihrer Kinder.
Eleonore Schönborn im Kreise ihrer Kinder.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 13. April 2018.
Heute darf ich diese Zeilen für einen persönlichen Gruß verwenden. Denn morgen feiert meine Mutter ihren 98. Geburtstag. Es ist mir ein Herzensanliegen, ihr auch auf diesen Weg zu danken und zu gratulieren. Und Gott zu danken für ihr Leben und für ihr hohes Alter, das sie in voller geistiger Gesundheit erleben darf, auch wenn manche körperlichen Beschwerden dazugekommen sind.
Was hat sie nicht alles erlebt in diesen langen Jahren! Sie war 18 Jahre alt, als es 1938 zum Anschluss kam. Mitten im Krieg die Heirat. Nach dem Krieg der Verlust der Heimat, die Flucht aus Böhmen mit uns zwei Kleinkindern nach Österreich. Der schwierige Neubeginn in der Nachkriegszeit. Schließlich eine neue Heimat in Schruns in Vorarlberg. Beruf, Arbeit, Sorge für inzwischen vier Kinder. Trennung. Alleinerziehende Mutter. Nie mutlos hat sie das Leben angenommen wie es kam und immer versucht, das Beste daraus zu machen.
Wie hat sie das geschafft? Was hat ihr Halt gegeben? Sicher ihre positive Lebenseinstellung. Ihre Familie war ihre Stütze, auch die Freude an der Arbeit. Sie liebt die Menschen, und die Menschen lieben sie, bis heute. Ihr starker Glaube, ihr Gottvertrauen haben sie nie verlassen.
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