Neuer Diözesanjugend- und -kinderseelsorger Mag. Thomas Pfandler.
Neuer Diözesanjugend- und -kinderseelsorger Mag. Thomas Pfandler.
Seit 1. September ist Thomas Pfandler Diözesanjugend- und -kinderseelsorger. Er setzt bei der Begleitung der Kinder und Jugendlichen auf die Kraft der Gottesdienste. Und er sieht die Musik als Chance für die Seelsorge.
Er ist seit 1. September Diözesanjugend- und -kinderseelsorger und Seelsorger der „Jungen Kirche“: Thomas Pfandler. Im SONNTAG-Gespräch erläutert er seine „Vision vom Miteinander und von der Vernetzung aller Bereiche, die in unserer Erzdiözese mit Kinder und Jugendlichen befasst sind“.
Hauptaufgabe der Kinder- und Jugend-Seelsorge sei die Begleitung. „Sowohl Lebensbegleitung als auch geistliche Begleitung“, betont Pfandler. Seine Bilanz nach den ersten Tagen „im Amt“: „Viele Sitzungen, viel Einarbeiten in die bestehenden Projekte, darunter das im SONNTAG präsentierte Projekt ,Sakramente neu entdecken’, aber auch Gottesdienste.“
Ob die Jugend innerkirchlich den Stellenwert hat, den sie braucht?
„Nein“, sagt Pfandler: „Dabei ist die Jugend die Gegenwart und die Zukunft. Ich hoffe und wünsche, dass die Lebenswirklichkeiten der Jugendlichen bei der Jugend-Bischofssynode in Rom im Oktober ausführlich zur Sprache kommen, denn da ist sehr viel Potential.“
Seine Hoffnung: „Es braucht in der Kirche auch die Stimme der Jugend, sie ist daher auch zu hören.“ Pfandler hat schon bisher „mitbekommen, dass bei der Jugend viel Motivation und Begeisterung da ist, mitzumachen und mitzudenken“.
Pfandler: „In unserer Erzdiözese ist der Jugend-Rat ein gutes Beispiel, der inspirierend denkt und auch handelt.“ Ein kommendes großes Projekt ist der diözesane Weltjugendtag, der im April 2019 in Wien stattfinden wird.
Was die Kirche der Jugend heute anbieten müsste?
„Das ist die schwierigste Frage“, sagt Pfandler: „Wenn ich mir die Erneuerungsbewegungen und Gemeinschaften anschaue, dann findet dort schon viel in der Jugend statt. Die Jungen haben hier oft ihren Anschluss gefunden.“
„Ansonsten findet sich die Jugend in unseren bestehenden Formen, auch in den Gottesdiensten, nicht leicht wieder“, bedauert Pfandler. „Ich setze sehr stark auf Musik“, sagt der Diözesanjugendseelsorger: „Musik ist ein Begleiter in unserem Leben. Hoffentlich gibt es Musiker oder Komponisten, die die Musik der Jetzt-Zeit, die die Jugend hört, aufnehmen und arrangieren können für unsere Gottesdienste. Da wäre ein große Barriere durchbrochen, denn Musik verbindet. Wer singt, betet doppelt, heißt es schon in der Frühzeit unserer Kirche.“
Wie er die Schönheit des christlichen Glaubens einem 18-jährigen Jugendlichen erklären würde?
Pfandler: „Da war einmal ein ganz besonderer Mann, Jesus. Und dieser Jesus ist gleichzeitig in unserem Glauben unser Beschützer, er ist Gott. Und als dieser Beistand in unserem Leben ist er auch unser Lebensbegleiter.“
Pfandler über den Stellenwert der Religion im Leben der Jugend: „Wenn wir vom Begriff Religion als ,Bindung’ ausgehen, dann ist Religion immer auch Halt im Leben. Von dieser Art Haltegriff sprechen auch viele Jugendliche“.
Auf was er sich besonders freut?
„Ich wurde 2014 zum Priester geweiht. Ich bin, auch als Kaplan in Hollabrunn, immer gern ein Praktiker gewesen und war dabei im Austausch, um etwas zu entwickeln. Ich freue mich immer, wenn ich Gottesdienst feiern kann und all die Elemente, die mit der Jugend entwickelt wurden, umsetzen kann.“ Als Jugendlicher hat er „besonders die Geschichten, die in der Bibel stehen, geschätzt“.
Pfandler: „Diese Geschichten erzählen so viel vom Leben und von Lebensbegleitung. Sie geben uns auch Richtungen und Handlungsanweisungen vor. Nur wollen wir sie manchmal nicht hören.“
Kontakt: t.pfandler@edw.or.at