Auch eine traditionsreiche Einrichtung wie die Schweizergarde setzt auf moderne Technologie.
Auch eine traditionsreiche Einrichtung wie die Schweizergarde setzt auf moderne Technologie.
Bisherige metallene Galahelme, die in Kunstschmiede in Oberösterreich gefertigt werden, bleiben aber nach wie vor bei Hochfesten und hohen Anlässen in Verwendung.
Die Soldaten der Päpstlichen Schweizergarde tragen ab sofort neue Kunststoffhelme. Die mit Hilfe eines 3D-Druckers hergestellten Helme ersetzen teilweise die bisherigen aus Metall. Zur Feier des 513. Jahrestages der Gründung der Schweizergarde kamen sie am Dienstagabend, 22. Jänner 2019 erstmals zum Einsatz. Der Vorteil des neuen Kopfschutzes ist die günstigere Herstellung sowie eine höhere Bruchfestigkeit, wie der Sprecher der Schweizergarde, Wachtmeister Urs Breitenmoser, im Vatikan erläuterte. Die Helme tragen auf beiden Seiten das Wappen Papst Julius' II. (1503-1513) und besitzen innen eine individuell einstellbare Lederpolsterung.
Parallel dazu bleiben aber auch die traditionellen Helme (Morions) aus Metall, die seit dem Vorjahr ebenso wie die Körperrüstung (Harnisch) in einer Kunstschmiede in Molln in Oberösterreich gefertigt werden, in Verwendung. Diese Galahelme tragen die Schweizergardisten auch weiterhin zusammen mit dem Brustpanzer bei hohen Anlässen und kirchlichen Hochfesten wie Ostern und Weihnachten sowie der Vereidigung der Gardisten jährlich am 6. Mai.
Am 22. Jänner begeht die Schweizergarde den Jahrestag ihrer Gründung. An diesem Tag im Jahr 1506 trafen die ersten 150 Schweizer Söldner auf dem Petersplatz ein, die Papst Julius II. zu seinem Schutz und dem des Vatikans gerufen hatte. Ihren Geburtstag begeht die Garde traditionell mit einer Messe in der Kirche des Campo Santo Teutonico und einem Marsch über den Petersplatz.
Nach der Rückkehr ins Quartier fand dort auch heuer eine militärische Zeremonie statt. Dabei erinnerte der Kommandant der Garde, Oberst Christoph Graf, an die Geschichte der kleinsten Armee der Welt und die 147 Gardisten, die im Mai 1527 bei der Plünderung Roms durch spanische und deutsche Söldner Kaiser Karls V. ums Leben kamen.
Weil die Anforderungen an den päpstlichen Sicherheitsdienst inzwischen gestiegen sind, hat Papst Franziskus im vergangenen Jahr verfügt, die Sollstärke der Garde von 120 auf 135 Mann zu erhöhen.