Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Anlass sei eine "sich ausbreitende Verwirrung in der Lehre des Glaubens" gewesen.
Mit einem "Glaubensmanifest" hat sich Kardinal Gerhard Ludwig Müller zu Wort gemeldet. Der Text wurde in der Nacht zum Samstag, 9. Februar 2019 auf mehreren Internetseiten in Englisch, Deutsch und Italienisch veröffentlicht. Darin fasst Müller auf knapp vier Seiten aus seiner Sicht grundlegende Glaubenswahrheiten der katholischen Kirche zum dreifaltigen Gott, Jesus Christus, dem Wesen der Kirche und ihrer Sakramente zusammen.
Als Anlass der Veröffentlichung nennt er eine "sich ausbreitende Verwirrung in der Lehre des Glaubens". Von mehreren Seiten sei er daher "um ein öffentliches Zeugnis gebeten worden". Unter anderem betont der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation und Bischof von Regensburg die Einzigartigkeit Jesu Christi als Mittler zwischen Gott und Menschen; er verteidigt den Zölibat und die Priesterweihe nur für Männer.
Ohne konkrete Debatten zu erwähnen, betont Müller erneut, dass wiederverheiratete Geschiedene sowie Nichtkatholiken die Eucharistie "nicht fruchtbar empfangen, weil sie ihnen nicht zum Heil gereicht". Weiter kritisiert er abnehmende Beichtpraxis sowie Bischöfe, die sich "lieber in der Rolle als Politiker gefallen denn als Lehrer des Glaubens".
Am Freitag hatte sich Athanasius Schneider, Weihbischof im kasachischen Astana, zu dem von Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyeb unterzeichneten katholisch-muslimischen Dokument von Abu Dhabi geäußert. Das Christentum sei die einzige von Gott gewollte Religion, wird Schneider auf mehreren Websites zitiert. Es gleichwertig neben anderen Religionen zu stellen, widerspreche der Offenbarung vom menschgewordenen Gott in Jesus Christus.
Die kritisierte Stelle in dem Dokument von Abu Dhabi lautet: "Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat."