"Feiern kann man nur gemeinsam. Und das braucht gemeinsame Freizeit. Dazu gibt es die Feiertage", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Feiern kann man nur gemeinsam. Und das braucht gemeinsame Freizeit. Dazu gibt es die Feiertage", so Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 15. März 2019.
Wieder einmal haben wir eine Feiertagsdebatte, ausgelöst durch eine Diskussion über den Karfreitag. Manche meinen, die einfachste Lösung wäre: Schafft alle kirchlichen Feiertage ab! Ersetzt sie durch die gleiche Anzahl an Urlaubstagen. Jeder kann dann selber entscheiden, ob er sich an religiösen Festtagen frei nimmt oder nicht. Das würde bedeuten: die religiösen Feiertage bleiben normale Arbeitstage, aber die, die sie feiern wollen, dürfen dafür einen Urlaubstag konsumieren, die anderen arbeiten und nehmen sich an anderen Tagen frei.
Radikal zu Ende gedacht wäre dann zum Beispiel Weihnachten – es ist ja eindeutig ein christliches, religiöses Fest – ein normaler Arbeitstag. Aber die, die Weihnachten feiern wollen, nehmen eben an diesem Tag ihren Urlaubstag.
Nein, so funktionieren Feste nicht! So funktioniert auch der Sonntag nicht. Das hieße: Keine gemeinsame Sonntagspause! Keine gemeinsamen Feiertage! Sonn- und Feiertage haben nicht nur einen religiösen Sinn. Sie dienen der Familie, der Gemeinschaft, den sozialen Kontakten. Feiern kann man nur gemeinsam. Und das braucht gemeinsame Freizeit. Dazu gibt es die Feiertage.
Mehr über Kardinal Christoph Schönborn