Sie selbst sagte, dass es vor allem die Treue im Gebet sei, die ihre Beziehung zu Gott prägte und ihr im Alltag Halt gab.
Sie selbst sagte, dass es vor allem die Treue im Gebet sei, die ihre Beziehung zu Gott prägte und ihr im Alltag Halt gab.
Die Barmherzige Schwester vom hl. Vinzenz v. Paul starb am 9. Juli im 68. Lebensjahr.
Sr. Angelika wurde am 29. März 1958 als zweites von vier Kindern dem Ehepaar Josefa und Josef Wöhrer in Linz geboren. Als Kind gläubiger Eltern durfte sie – wie sie selbst über ihre Kindheit und Jugendzeit sagte – eine ungetrübte und frohe Zeit erleben. Die Eltern führten ein Gasthaus und eine Bäckerei, in denen die Kinder fleißig mitarbeiteten. Auch wenn die Arbeit nicht immer Freude bereitete, lernte sie viel fürs Leben. "Die Arbeit sehen und sie auch anpacken" - das war Sr. Angelikas großes Talent.
Während ihrer Schulzeit lernte sie durch einen Prämonstratenser des Stiftes Schlägl die Barmherzigen Schwestern kennen, die eines Tages Gäste im elterlichen Gasthaus waren. Schon nach dieser ersten Begegnung spürte sie einen inneren Ruf und fasste den Wunsch: "So etwas möchte ich auch werden." Mit diesem Wunsch kam sie ins Kinderdorf St. Isidor und anschließend in den Kindergarten in Alland. Dort lernte sie auch das Leben der Schwestern kennen - geprägt von Gebet, Arbeit und Erholung. Der Gedanke an den Ordenseintritt konnte hier wachsen und reifen.
Am 2. Februar 1976 trat sie in die Kongregation ein und am 14. Oktober 1979 legte sie ihre Gelübde ab. Nach der Profess war sie für zehn Jahre in der Küche des Mutterhauses tätig, wo sie ihre Talente einbringen konnte. Nach kurzen Aushilfsdiensten in St. Isidor und Alland wurde sie 1992 nach Baden/Wien ins Marienheim gesendet. Dort übernahm sie die Leitung des Speisesaals, wo sie mit großer Hingabe die Heimbewohner bediente. Diese Tätigkeit erinnerte sie oft an den Gastbetrieb ihrer Eltern.
Nachdem die Schwestern das Marienheim an einen anderen Träger übergaben, kam Sr. Angelika 2008 in das Refektorium nach Linz. Nach drei weiteren Jahren im Mutterhaus, kam sie 2020 nach Laab/Walde, wo sie in verschiedenen Bereichen mithelfen konnte. Durch eine Krankheit musste sie ihren Arbeitseifer reduzieren, was ihr spürbar schwerfiel.
Ihr Leben lang zeichnete sich Sr. Angelika durch ihr frohes Gemüt, ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Hilfsbereitschaft aus. Für ihre liebe Familie und die Schwesterngemeinschaft war sie Zeit ihres Lebens sehr dankbar. Sie selbst sagte, dass es vor allem die Treue im Gebet sei, die ihre Beziehung zu Gott prägte und ihr im Alltag Halt gab. Besonders begleitete sie der Vers aus dem Psalm 139: "Von allen Seiten umgibst du mich, Herr, und hältst deine schützende Hand über mir."