P. Karl Wallner OCist und Florian Wieninger (2. v. l.) präsentieren die neue CD.
P. Karl Wallner OCist und Florian Wieninger (2. v. l.) präsentieren die neue CD.
Im Stift Heiligenkreuz wiederentdeckte Barock-Kompositionen von Pater Alberich Mazak sind jetzt auf einer neuen CD zu hören.
Das Stift Heiligenkreuz hat einen Sakralmusik-Schatz aus seinen Archiven gehoben. Es handelt sich um mehrstimmige Vertonungen von Psalmen und Hymnen für die Vesper, das kirchliche Abendgebet, das der Zisterzienserpater Alberich Mazak während seiner Tätigkeit als Chorleiter im Wienerwald-Stift ab 1630 schuf.
Jetzt gibt es die Gesänge auf der CD „Vesperae. Baroque Vespers at Stift Heiligenkreuz” zu hören.
Interpretiert wird die geistliche Barockmusik vom Wiener Ensemble „dolce risonanza” (das die geistliche Barockmusik auch rekonstruierte) unter der Leitung von Florian Wieninger.
Am 14. April wurde die CD im Herkulessaal des Liechtenstein Museums in Wien präsentiert. Aufgenommen wurde die CD im Stift Heiligenkreuz gemeinsam mit den dortigen sangeserprobten („Chant – Music for Paradise”, 2008) Zisterziensermönchen.
Mit dieser Ersteinspielung, die zum 350. Todesjahr des Komponisten erscheint, würdigt das Stift Heiligenkreuz seinen Mitbruder Pater Alberich und „dolce risonanza” diesen vergessenen österreichischen Komponisten der Barockzeit.
Der Zisterzienserpater Alberich Mazak wurde 1609 im schlesischen Ratibor geboren. 1630 trat er ins Stift Heiligenkreuz ein und wurde 1633 zum Priester geweiht. Bald darauf wurde er Novizenmeister, wirkte ab 1636 fast zwei Jahrzehnte lang als Stiftskantor.
Als Kaiser Ferdinand III. 1639 Heiligenkreuz besuchte, überreichte ihm Pater Alberich drei seiner Kompositionen, die der Monarch dann in Wien aufführen ließ. Sein Hauptwerk, „Cultus Harmonicus” aus dem Jahr 1649, besteht aus Motetten, Messen und Offertorien.
Vor fast genau 350 Jahren, am 9. Mai 1661, starb der musikalisch ambitionierte Ordensmann in Wien.