Der Klinik-Besuch bildete den Abschluss des zweiten Besuchstags von Papst Franziskus in Mexiko.
Der Klinik-Besuch bildete den Abschluss des zweiten Besuchstags von Papst Franziskus in Mexiko.
Franziskus bei körperbehinderten und krebskranken Kindern: Nicht nur Medikamente, sondern auch "Therapie der Zuneigung" ist wichtig.
Papst Franziskus hat Sonntagabend, 14. Februar 2016 die Kinderklinik "Federico Gomez" besucht. Das Spital zählt zu den Spitzenkliniken für die Behandlung von schwerkranken Kindern in Lateinamerika, widmet sich jedoch vorrangig den ärmsten Bevölkerungsschichten Mexikos. Der Papst begab sich zunächst in Begleitung der Frau des Staatspräsidenten, Angelica Rivera, zu einem öffentlichen Treffen mit Patienten und deren Eltern. Anschließend besuchte er ein Spielzimmer in der onkologischen Abteilung und das Zentrum für Chemotherapie.
In einem Grußwort dankte Franziskus den Kindern für die "Freundlichkeit, mit der ihr mich empfangen habt". Er fühle sich wie der alte Prophet Simeon, der, als er den kleinen Jesus im Tempel sah, dankte und zugleich Gott pries, sagte der Papst vor den kleinen Patienten. Er freue sich über ihr Lächeln und die fröhlichen Gesichter. Zugleich dankte er den Ärzten, Pflegern und allen, die "das Beste geben, damit ihr schnell wieder gesund werdet". Wichtig seien nicht nur Medikamente, sondern auch eine "Therapie der Zuneigung", sagte der Papst.
"Es ist so wichtig, sich umsorgt und begleitet zu wissen; sich geliebt zu fühlen und zu wissen, dass Menschen danach streben, uns auf die beste Weise zu versorgen", sagte der Papst. Dabei segnete Franziskus die kleinen Patienten und ihre Betreuer. "Möge Gott euch und eure Familien begleiten wie auch alle Menschen, die in diesem Haus arbeiten und danach streben, dass diese lächelnden Gesichter Tag für Tag mehr werden", sagte der Papst. Er empfahl die Kranken der Barmherzigkeit Gottes und dem Schutz der Gottesmutter und betete gemeinsam mit ihnen ein "Ave Maria".
Die Kinder hatten Geschenke für den Papst vorbereitet, darunter Zeichnungen mit rosa Herzen zum Valentinsta. Ein krebskrankes Mädchen in jugendlichem Alter erhob sich vor dem Papst und sang ein Ave Maria. Einen Dreijährigen hob Franziskus hoch und träufelte ihm auf Einladung des Arztes Medizin ein. Es war ein Impfstoff gegen Polio; mit dieser päpstlichen Geste wurde eine landesweite Impfkampagne eröffnet. Zu den bewegenden Momenten in der Krebsstation gehörte auch das Läuten zweier Kinder an jener großen Glocke, die geläutet werden darf, wenn der Krebs offiziell besiegt ist.
Der Klinik-Besuch bildete den Abschluss des zweiten Besuchstags von Papst Franziskus in Mexiko. Für Montagmorgen (Ortszeit) steht der Flug in die 750 Kilometer entfernte Unruheprovinz Chiapas im Süden des Landes auf dem Programm. Dort wird er in San Cristobal de Las Casas eine Messe mit der indigenen Bevölkerung feiern. Mit einer Abordnung von ihnen wird er anschließend am Bischofssitz zu Mittag essen. Nach einem Besuch der Kathedrale von San Cristobal fliegt das Kirchenoberhaupt in das 50 Kilometer entfernte Tuxtla. Dort findet in einem Stadion ein Treffen mit Familien statt. Am Abend kehrt Franziskus wieder nach Mexiko-Stadt zurück, wo er während seiner Pastoralreise in der diplomatischen Vertretung des Vatikan wohnt.