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15.04.2015 · Spiritualität · Jüngerschaft

Vier Wege zur Berufung - bunt wie die Kirche

ER ruft, ER beruft. Wir müssen seine Melodie in uns aufnehmen“ „Gott hat in jeden Menschen eine besondere Sehnsucht hineingelegt hat, die es zu entdecken gilt".

Gott ruft und beruft auch heute: "Der Sonntag" berichtet - Ein Priester, eine sechsfache Mutter, ein Ständiger Diakon und eine Ordensfrau erzählen vom Weg ihrer Berufung. Entscheidende Kriterien sind das Gebet und das Hören.

Geboren 1972, habe ich mich erst nach dem Studium der Forstwirtschaft entschieden, in das Wiener Priesterseminar einzutreten und wurde 2006 zum Priester geweiht“, erzählt Pfarrer Andreas Kaiser (Pfarre Ober-St. Veit, Wien 13).

 

Verschiedenste Faktoren haben ihn „bewogen, mein Leben ganz in den Dienst Jesu stellen wollen“.

 

Kaiser: „Zunächst und wichtig war da das Beispiel eines gelebten, praktischen und mit dem Leben verbundenen Glauben in meiner Pfarrgemeinde. Es war wichtig für mich zu sehen, dass Glaube und Leben in dieser Welt nicht auseinanderdriften, sondern unabdingbar zusammen gehören.“

 

Eine „konkrete, überschaubare Pfarrgemeinde vor Ort“ und ein Pfarrer, der mit und in dieser Pfarrgemeinde lebt und wirkt, waren „wesentliche Mosaiksteine auf dem Berufungsweg“.

 

Kaiser: „Das Mitleben von Kindheit an in dieser Heimat- und Pfarrgemeinde als Ministrant, als Jugendlicher, als PGR-Mitglied waren prägend und hilfreich. So konnte die Frage langsam heranreifen, ob man auch selbst zu diesem Dienst gerufen sein kann.“

 

 

Die Erfahrung eines „Leben im Geist“-Seminars vertieften die Fragen und „führten so nach einigem Nachdenken und Beten zu der Erkenntnis, dass der Lebensweg als Priester für mich möglich sein kann“.

 

Kaiser: „Erfahrungen auf den Weltjugendtagen und damit verbundene Gespräche und Gebetsgemeinschaften haben den Wunsch heranreifen lassen, im Dienst des Priesters für die Menschen und für Christus da sein zu dürfen.“


Mutter: „Eine wunderschöne Berufung“

„Ich bin davon überzeugt, dass Gott in jeden Menschen eine besondere Sehnsucht hineingelegt hat, die es zu entdecken gilt.

 

ER ruft, ER beruft. Wir müssen seine Melodie in uns aufnehmen“, sagt Anneliese Mucha, sechsfache Mutter aus der Pfarre Kirchberg am Wagram.

 

„Meine Eltern haben mir den Glauben so vermittelt, dass er mir wertvoll wurde“, berichtet sie: „Schon von klein auf wollte ich etwas für und mit Kindern machen. Ich habe einen guten Draht zu Kindern, die ich einfach gern habe.“ Die Sehnsucht für andere da zu sein, eine eigene Familie zu haben, wurde immer größer.

 

Mucha: „Mein Vater hat mir ein Buch geschenkt: ,Das Tagebuch eines Mädchens‘ von Michel Quoist.“ Worauf sie begann, „für meinen zukünftigen Mann zu beten und voll Vertrauen zu warten“. Mucha: „Ohne meinen Mann wäre es nicht möglich, Mutter zu sein. Unser erstes Apostolatsfeld sind immer unsere Kinder.“

 

Mutter zu sein bedeutet für sie: „Ein weites, liebendes Herz haben, bedingungslose Liebe schenken, für meine Kinder da sein, ihnen zuhören, sie zu selbstbewussten, freien, im Glauben verwurzelten Menschen zu erziehen, ihre Begabungen und Talente zu fördern, Geborgenheit zu schenken.“

 

Mutter zu sein sei „eine wunderschöne Berufung“. Sie ist „sehr gerne Mutter und Gott dankbar für meine sechs Kinder.“
 

„Dieses Amt erfüllt mich mit Freude“

„Schon als Kind faszinierten mich zwei Lebensäußerungen in meiner Heimatpfarre Guntramsdorf-St. Jakob. Zum einen das liturgische Geschehen am und um den Altar sowie der Einsatz für die Armen in der Dritten Welt“, berichtet der Ständige Diakon Andreas Frank, verheiratet mit Elisabeth und Vater zweier Töchter.

 

Frank: „Schon als Jugendlicher spürte ich, dass der pastorale Dienst mein Leben ausfüllen sollte.“ So wurde er nach dem Theologiestudium Pastoralassistent.

 

Dass er „als sehr überzeugter“ Laie dennoch das Weihesakrament anstrebte, kam so: 1992 wurde er zum „Pfarrassistenten“ in der Pfarre Neu Guntramsdorf ernannt und „übernahm dort die Leitung der Gemeinde, in der kein Priester ständig am Ort war.“ „Immer häufiger“ wurde er gefragt: „Warum taufen Sie mein Kind nicht?“ oder „Wieso machst du mit uns zwar die Ehevorbereitung, aber feierst nicht die Trauung mit uns?“

 

Frank: „Schließlich dachte ich: Wenn es wahr ist, was ich immer verkündige, nämlich dass sich der Geist Gottes in den Gemeinden ausdrückt, dann kann es auch sein, dass der Wille Gottes mit den anfragenden Gemeindemitgliedern zusammenarbeitet.“

 

2003 wurde er zum Diakon geweiht. Frank: „Dieses Amt erfüllt mich mit tiefer Freude und ich habe diesen Schritt nie bereut. Ich versuche, meinen Dienst vor allem in der Sorge um Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu leben.

 

Meine Berufung übe ich zur Zeit als Gemeindeleiter in Neu Guntramsdorf, als stellvertretender Ausbildungsleiter für die Diakone in der Erzdiözese Wien und als Religionslehrer in der Volksschule aus.“
 

„Der Herr ist mein Bräutigam“

„1977 bin ich in Wien als zweites Kind meiner Eltern auf die Welt gekommen“, erzählt Sr. Maria Irina Teiner: „Der Glaube spielte in unserer Familie keine zentrale Rolle, jedoch kann ich mich sehr gut an meine Erstkommunion, so manche Pfarraktivitäten, an denen wir teilgenommen hatten, und das Abendgebet vor dem Schlafengehen erinnern.“

 

Diese positiven Erfahrungen waren für sie auch der Grund, sich für die Firmvorbereitung in der Pfarre St. Rochus anzumelden. Sr. Teiner: „Dies war der Startschuss für ein immer tieferes Hineinwachsen in meinen Glauben und in die lebendige Gemeinschaft der Kirche.“


Nach der Firmung wurde ihr der  Glaube „eine große Stütze, die mir in vielen Situationen sicheren Halt verlieh“. Gott wurde für ihren Alltag „unverzichtbar“ und „so wurde in meinem Inneren die Frage immer lauter: „Herr, wo willst du mich haben? Wo darf ich mich für Dein Reich einsetzen?“

 

Sr. Teiner: „Darauf hat der Herr geantwortet und mir nach meiner Matura die Berufung zur Klosterschwester ans Herz gelegt.“ Durch Bücher, die sie für ein Referat entliehen hatte, hatte sie zuvor die „Schulschwestern vom Dritten Orden des hl. Franziskus“ (Wien 3) kennengelernt.


„Vier Jahre später war es so weit“, sagt sie: „Es gab einige Schwierigkeiten auf dem Weg ins Kloster zu bewältigen und noch innerlich zu reifen.“

 

Im Jahr 2008 durfte sie die „Ewige Profess“ ablegen. Sr. Irina: „Auf immer habe ich mich dem Herrn in unserer Gemeinschaft geweiht. Er ist mein Bräutigam und ich darf mich seine Braut nennen.

 

Aus dieser Verbindung heraus darf ich leben und die vielfältigen Aufgaben bewältigen.“           

erstellt von: Der Sonntag / Stefan Kronthaler
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Fotos

 

Vesper zum„Weltgebetstag für geistliche Berufe“:

25. April 2015

um17 Uhr im Stephansdom,

anschl. Agape im  „Quo vadis“.

 

 

 

 

Weitere Informationen
  Priester: Pfarrer Andreas Kaiser bei einer Taufe.
     
  Mutter: Anneliese Mucha mit Mann Markus und den sechs Kindern.
     
  Ständiger Diakon: Andreas Frank.
     
  Ordensfrau: Sr. Maria Irina Teiner.
     

Zum Thema Berufung:

www.canisius.at und

www.berufungen.at

 

Weitere Berichte des "Sonntag" zum

WELTGEBETSTAG FÜR GEISTLICHE BERUFE

" Die Berufung aller"
„Etwas tun, wozu kein anderer berufen ist“
"Was ist das Berufscoaching?"

„Es braucht ein Wohlwollen“

 

 

 



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Wachstum in der Seestadt - Gemeindeaufbau mit Spaghetti

Wo die Stadt wächst, wie im neuen Wiener Stadtteil Seestadt, wächst auch die Kirche. Dass es dafür nicht immer ein traditionelles Kirchengebäude braucht, beweist das engagierte Gemeindeteam im Seelsorgezentrum St. Edith Stein.

Drei Mal Jüngerschaftsschulung 2023: Next Level, Mathetes und Follow Me!

Was ist Jüngerschaft? Was bedeutet es, Jünger Jesu zu sein? Gibt es für mich einen nächsten Schritt mit Gott? Drei Veranstaltungsformate in der HOME Base Wien beschäftigen sich genau mit diesem Thema Jüngerschaft.

Licht ist ein Symbol in allen Kulturen und Religionen. Es schenkt Geborgenheit und besiegt die Dunkelheit. Im Christentum ist die Osterkerze Vorbild für alle anderen brennenden Kerzen und Symbol für Christi Sieg über den Tod und die Finsternis des Bö

Bischöfe starten mit Gebetsinitiativen ins neue Jahr

Diözesen Innsbruck, Gurk-Klagenfurt und Graz-Seckau laden zur Novene um "Neuanfang mit Gottes Hilfe" ein, Erzbischof Lackner zum Rosenkranz für den Frieden.

P. Petrus Pavlicek OFM von Hannelore Forstreiter

Erzbischof Lackner eröffnet Jubiläumsjahr des Rosenkranz-Sühnekreuzzuges

Franziskaner P. Pavlicek gründete Gebetsgemeinschaft vor 75 Jahren nach einer Eingebung vor dem Gnadenbild der Magna Mater Austriae in Mariazeller Basilika. Pontifikalamt am 5. Jänner in der Wiener Franziskanerkirche.

Vor 100 Jahren wurde die Hl. Edith Stein getauft

Von der Atheistin zur Heiligen - Von Elke Deimel

Darum bin ich Theologin! – Begegnung ist der Schlüssel

Warum studierst du Theologie und wie kannst du glauben, dass es einen Gott gibt? Diesen Fragen musste sich die 30-jährige Lisa Huber oft genug stellen. Wir haben uns mit ihr getroffen.

Koloman - vom "potentiellen Gefährder" zum heiligen Landespatron

Koloman, vermutlich ein irischer Pilger, von Mitchristen aus Angst erhängt und schließlich als Märtyrer zum Landespatron erhoben, stellt uns noch heute infrage.

Pfarrmedien im Fokus: "Verkündschafter"-Kongress heuer online

Österreichs Mitarbeitende in der pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit treffen sich am 16. Oktober virtuell zu Austausch und Weiterbildung.

Dominikaner Wien: ALPHA-Kurs im Herbst 2021 startet

Pater Markus Langer von den Wiener Dominikanern lädt Interessierte zum ALPHA-Kurs ein.

Dominikus - Der schweigsame Prediger

Vor 800 Jahren, am 6. August 1221 stirbt Dominikus Guzman in Bologna. Als Gründer des Predigerordens inspiriert er bis heute Ordensleute und Laien.

Bergmessen: Österreichs Natur im Sommer spirituell erleben

Websites und Social Media Posts von Feldkirch, über Tirol, Salzburg, Bayern, Linz und Graz-Seckau, bis Wien geben Überblick, wo und wann diesen Sommer mitgefeiert werden kann.

Fliegender Missionar Buchegger

Kremser Priester und Afrika-Missionar Helmut Buchegger im Portrait

Mehr als 23 Jahre war das langjährige MIVA-Kuratoriumsmitglied Helmut Buchegger als Priester und Missionar in der Zentralafrikanischen Republik tätig. Ein Buch gibt jetzt Einblick in seine Arbeit.

David Steindl-Rast

David Steindl-Rast: Spiritueller Lehrer auch mit 95 Jahren

Der in Wien geborene Benediktiner gilt als einer der großen interreligiösen Brückenbauer und geistlichen Persönlichkeiten der Gegenwart. Sein Leben spielt sich zwischen Einsiedlertum und Reisetätigkeit ab.

Fahne mit Ritter-Motiv: der hl. Georg t?tet den Drachen. Schatzkammer des deutschen Ordens.Wien, 12.7.2002? Franz Josef Rupprecht; A-7123 M?nchhof; Bank: Raiffeisenbank M?nchhof (BLZ 33054), Kto.-Nr.: 17.608

Der Hl. Georg, Held und Helfer

Ob der Heilige Georg tatsächlich einen Drachen besiegt hat, werden wir vermutlich nie erfahren. Gegen die Pläne eines späteren Heiligen hat er sich nachweislich durchgesetzt.

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