Das Schauen auf die Schwächeren, wie es auch der Papst fordert, gehört zur Qualität einer Gesellschaft, so Kardinal Christoph Schönbon.
Das Schauen auf die Schwächeren, wie es auch der Papst fordert, gehört zur Qualität einer Gesellschaft, so Kardinal Christoph Schönbon.
Der Wiener Erzbischof mahnt in ORF-Sendung "Licht ins Dunkel" zu einer wohlwollender Sicht des Regierungsprogramms. Er würdigt die nach einem Schlaganfall im Spital liegenden Flüchtlingshelferin Ute Bock als "Vorbild für Solidarität".
Vor einem Zerbrechen des sozialen Friedens infolge einer weiteren Schwächung von Menschen in Einkommensverhältnissen an der Armutsgrenze hat Kardinal Christoph Schönborn am Dienstag, 24. Dezember 2013, gewarnt.
In der ORF-Sendung zur Aktion "Licht ins Dunkel" mahnte der Wiener Erzbischof auch zu einer wohlwollenden Sicht des Regierungsprogramms und würdigte die nach einem Schlaganfall im Spital liegende Wiener Flüchtlingshelferin Ute Bock als Vorbild für Solidarität.
Schönborn gab zu bedenken, dass es "jede Regierung heute schwer hat, weil die Situation schwer ist". Statt nur zu kritisieren müssten sich alle zusammentun, in Österreich wie in Europa, und "nicht nur auf die Regierung schimpfen, sondern aktiv nach der besten Politik suchen, "denn wir sind in schwierigen Zeiten".
Die Suche nach der besten Politik müsse berücksichtigen, dass den "Gürtel enger schnallen heute schon viele müssen". Angesetzt werden müsse deshalb bei den Schwächeren.
"Es ist tatsächlich so, dass es vor 30 Jahren noch möglich gewesen ist, dass ein Alleinverdiener eine ganze Familie erhalten konnte. Das ist heute fast nicht möglich. Da hat sich etwas gravierend geändert bei den realen Einkommensverhältnissen, gerade bei den Schwächeren", erinnerte der Kardinal.
Europaweit mache den Bischöfen große Soge, dass der soziale Friede nur dann erhalten können werde, wenn der Wohlstand auch wirklich halbwegs gerecht und gut verteilt werde. Es sei in Österreich zwar nicht katastrophal. "Aber es ist ernst", so Schönborn.
Das Schauen auf die Schwächeren, wie es auch der Papst fordere, gehöre zur Qualität einer Gesellschaft, resümierte der Wiener Erzbischof: "Ich glaube, wir haben in Österreich große Vorbilder. Und Ute Bock ist so eines."