Die entscheidende Herausforderung sei es, den ORF so aufzustellen, dass er in Österreich "Marktführer, Meinungsführer und Qualitätsführer bleibt, und das im TV-, Radio- und Online-Bereich", betonte Küberl.
Die entscheidende Herausforderung sei es, den ORF so aufzustellen, dass er in Österreich "Marktführer, Meinungsführer und Qualitätsführer bleibt, und das im TV-, Radio- und Online-Bereich", betonte Küberl.
"Bin als Stiftungsrat nur dem ORF verpflichtet, sonst niemandem", so Küberl. Bischofskonferenz entsendet Familienverbands-Präsident Trendl in den Publikumsrat.
Der steirische Caritasdirektor und langjährige Caritaspräsident Franz Küberl ist erwartungsgemäß am Mittwoch, 23. April 2014, von der Bundesregierung in den ORF-Stiftungsrat entsendet worden. In einer ersten Reaktion gegenüber "Kathpress" hob Küberl seine Unabhängigkeit hervor. "Ich bin als Stiftungsrat nur dem ORF verpflichtet, sonst niemandem; keiner Partei und auch keiner Regierung", so Küberl wörtlich. Das seien auch die Vorgaben gewesen, unter denen er der Entsendung durch die Regierung zugestimmt habe. Seine Aufgabe sei es, "daran mitzuwirken, dass der ORF unter vernünftigen wirtschaftlichen und inhaltlichen Voraussetzungen existieren kann".
Die entscheidende Herausforderung sei es, den ORF so aufzustellen, dass er in Österreich "Marktführer, Meinungsführer und Qualitätsführer bleibt, und das im TV-, Radio- und Online-Bereich", betonte Küberl. Dazu brauche es exzellente Mitarbeiter und eine entsprechende Infrastruktur.
Mit dem Religionsprogramm im ORF zeigte sich Küberl sehr zufrieden. Es werde deutlich, dass Kirchen und Religionsgemeinschaften ein wichtiger Teil des öffentlichen Lebens seien. Die derzeit vorhandene Breite, Tiefe und Vielfalt an religiösen Sendungen müsse auch in Zukunft erhalten bleiben, forderte Küberl.
Auf den neuen Bestellungsmodus der Stiftungsräte angesprochen meinte Küberl, dass dies wohl nur die "zweitbeste Lösung" sei. Die Wahl bzw. Entsendung der Stiftungsräte erfolgte nach den erst jüngst dafür geänderten Regeln im ORF-Gesetz. Die frühere und nun nicht mehr geltende Regelung sah u.a. vor, dass einer der beiden Kirchenvertreter im ORF-Publikumsrat automatisch von diesem in den ORF-Stiftungsrat entsendet wird. Seit diese Regelung besteht, war dies immer der frühere Caritaspräsident Küberl. Diese Regelung wurde nun aber aufgehoben.
Die Bundesregierung entsendet nun nach dem neuen Gesetz neun Personen in den Stiftungsrat. Diese teilten sich die Regierungsparteien in jeweils vier SP-nahe und VP-nahe Räte sowie einen unabhängigen Vertreter auf - konkret Franz Küberl. Dieser interpretierte seine Entsendung so: "Es gibt wohl großen Respekt der Regierung, dass auch ein Vertreter aus dem kirchlichen Umfeld im Stiftungsrat vertreten sein soll." Freilich wäre es wohl vernünftiger, dass es künftig wieder eine klare rechtliche Regelung gibt, mit der ein Kirchenvertreter im höchsten ORF-Gremium vertreten ist, meinte Küberl.
Der neue ORF-Stiftungsrat hat insgesamt 35 Mitglieder, die von den Ländern, der Regierung, den Parteien sowie vom Publikumsrat und vom ORF-Betriebsrat geschickt werden. Am 7. Mai ist die konstituierende Sitzung.
Mit seiner Entsendung in den Stiftungsrat legt Küberl zugleich seinen Sitz im ORF-Publikumsrat zurück. Als seinen Nachfolger hat die Österreichische Bischofskonferenz Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreich (KFÖ), nominiert. Das bestätigte Peter Schipka, Generalsekretär der Bischofskonferenz, gegenüber "Kathpress" am Mittwoch.
Alfred Trendl sprach in einer ersten Reaktion gegenüber "Kathpress", von einer großen Auszeichnung, in die Fußstapfen von Franz Küberl im Publikumsrat zu treten. Trendl würdigte das Religionsprogramm des ORF; etwa die Sendungen "Feierabend" und "Kreuz & Quer", die hervorragende Einschaltquoten hätten. Das zeige, dass qualitätsvolle Sendungen vom Publikum durchaus angenommen würden. Beeindruckend sei auch, dass jeden Sonntag 500.000 Menschen den Radio-Gottesdienst mitverfolgen würden. Er hoffe sehr, dass es deshalb gerade beim Religionsprogramm keine Kürzungen geben werde, so Trendl.
Dass die Bischofskonferenz mit ihm einen Vertreter des Katholischen Familienverbandes nominiert hat, zeige die Bedeutung, die die Bischöfe dem Thema Familie zubilligen würden, so Trendl weiter: "Wie kann Beziehung und Ehe heute gelingen, wie kann das Zusammenleben der Generationen gelingen? Das sind Themen, die ich in den Publikumsrat einbringen will."