Die Romaria-Wallfahrt: Eine Einldadung gegen restriktive Fremden- und Asylgesetze in unserem Land, aber auch EU-weit, aufzutreten und somit auch gegen jeglichen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu protestieren.
Die Romaria-Wallfahrt: Eine Einldadung gegen restriktive Fremden- und Asylgesetze in unserem Land, aber auch EU-weit, aufzutreten und somit auch gegen jeglichen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu protestieren.
Ganztägiger Fußmarsch am 26. April von Schwechat bis Maria Enzersdorf mit Impulsen zu Flucht, Asyl und Integration.
Ein Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen setzt am Samstag, 26. April 2014, zum bisher fünften Mal die Wallfahrt "Romaria". Die Pfarre Schwechat, das Don Bosco Flüchtlingswerk und das Weltdorf St. Gabriel laden zu dem ganztägigen Fußmarsch ein, der an der südlichen Stadtgrenze Wiens von Schwechat bis nach Maria Enzersdorf führt. Die Veranstalter möchten damit dazu einladen, "gegen restriktive Fremden- und Asylgesetze in unserem Land, aber auch EU-weit, aufzutreten und somit auch gegen jeglichen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu protestieren", erklärte Rafael Kirchtag, Geschäftsführer des "Don Bosco Flüchtlingswerks", am Freitag per Aussendung.
Ausgangspunkt der Wallfahrt ist um 8.00 Uhr die Pfarre Schwechat (Hauptplatz 5), eh um 14.00 Uhr in der Don Bosco-Pfarre Inzersdorf-Neustift (Futterknechtgasse 35, 1230 Wien) Pause gemacht wird und jugendliche Bewohner des Flüchtlingsheims "Abraham" die Gäste mit Gerichten aus ihrer Heimat verköstigen. Den Abschluss bildet um 19.30 Uhr in der Heiliger-Geist-Kirche St. Gabriel (Gabrielerstraße 171, 2340 Maria Enzersdorf) ein "politisches Abendgebet" mit Weihbischof Franz Scharl und Superintendent Paul Weiland.
Das Flüchtlingswerk nimmt die Romaria zum Anlass, um einmal mehr auf die Notwendigkeit wesentlicher Änderungen im Umgang mit schutzbedürftigen Jugendlichen aufmerksam zu machen. Dazu Kirchtag: "Jugendliche, die körperlich und geistig wachsen, können sich nicht von fünf Euro ausgewogen und ausreichend ernähren. Zivildiener erhalten 16 Euro für die tägliche Verpflegung."
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge würden außerdem geringere sozialpädagogische Betreuung als andere Jugendliche erhalten. Weiters tritt das Don Bosco Flüchtlingswerk für eine rasche Umsetzung der Ausbildungspflicht für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr ein, um allen Jugendlichen eine echte Chance für das Leben zu geben. Dringend nötig wäre auch die Einführung des Jugendtickets für alle Jugendlichen bis 18 Jahre, auch wenn diese keine öffentliche Schule oder Lehre besuchen, hieß es in der Aussendung weiter.
Die Organisation sprach sich im Vorfeld der Wallfahrt auch für mehr Solidarität zwischen den EU-Ländern bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus. Dazu Kirchtag: "Die Hauptlast der Versorgung von Flüchtlingen haben die wohlhabenden EU-Staaten dem Süden Europas wie Italien, Griechenland, Bulgarien, Malta, Zypern und Spanien aufgeladen. Wir fordern die aktive Aufnahme von Jugendlichen ohne Familie aus diesen Ländern."
Aber auch über die EU-Grenzen hinaus gebe es Menschen, die Hilfe brauchen, hieß es in der Aussendung weiter. "Täglich sterben Kinder und Jugendliche in Syrien an Bomben und Granaten oder werden ermordet", so Kirchtag. Die geplante Aufnahme von weiteren 1.000 besonders schutzbedürftigen Menschen aus Syrien in Österreich sei vor diesem Hintergrund zu begrüßen, bisher seien aber nicht einmal die zugesicherten 500 Menschen aufgenommen worden, kritisiert die Organisation.