Gregor Sailer erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis für sein Werk "Mirny" aus der Serie "Closed Cities". Das Langzeitprojekt untersucht geschlossene Stadtformen in Algerien, Argentinien, Aserbaidschan, Chile, Katar und Russland.
Gregor Sailer erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis für sein Werk "Mirny" aus der Serie "Closed Cities". Das Langzeitprojekt untersucht geschlossene Stadtformen in Algerien, Argentinien, Aserbaidschan, Chile, Katar und Russland.
Internationaler Kunstpreis des Stiftes Klosterneuburg zum siebenten Mal vergeben.
Der diesjährige St. Leopold Friedenspreis des Stiftes Klosterneuburg geht an den Tiroler Fotokünstler Gregor Sailer. Der mit insgesamt 12.000 Euro dotierte internationale Kunstpreis setzt sich kritisch mit humanen und gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Das Motto für 2016 lautete "Die Macht der Gier" und ist aus dem Lukas-Evangelium entlehnt. Aus rund 700 Einreichungen wählte die Jury 24 Finalisten aus. Die Werke der Finalisten wurden am Donnerstagabend im Stift Klosterneuburg im Rahmen eines Festakts vorgestellt, bevor Abtprimas Propst Bernhard Backovsky die bis dahin geheim gehaltenen Sieger des Hauptpreises sowie die zwei Gewinner von Förderpreisen bekanntgab.
Die Künstler hätten es durch ihre Werke geschafft, die "alten Weisheiten" der Bibel ins "Hier und Jetzt" zu transportieren, würdigte Backovsky alle 24 Finalisten. Der Festakt im Marmorsaal des Stiftes bildete zugleich die Eröffnung der Ausstellung der 24 ausgewählten Arbeiten, die bis Jahresende im Stift Klosterneuburg öffentlich gezeigt werden.
Gregor Sailer erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis für sein Werk "Mirny" aus der Serie "Closed Cities". Das Langzeitprojekt untersucht geschlossene Stadtformen in Algerien, Argentinien, Aserbaidschan, Chile, Katar und Russland. Bei der mit dem Friedenspreis ausgezeichneten Arbeit handelt es sich um eine Abbildung der extrem exponierten sibirischem Diamantenstadt Mirny am Polarkreis, welche am Rande des zweitgrößten Tagebaus der Welt entstand. Über 500 Meter tief haben sich die Maschinen in den Permafrostboden gefressen, auf der Suche nach dem wertvollsten Gestein der Welt. Die Stadt in dieser, bis zu minus 75 Grad kalten, lebensfeindlichen Umgebung symbolisiere besonders einprägsam die Herausforderungen, denen die Menschheit Anfang des 21. Jahrhunderts ausgesetzt sind, sagte der Künstler.
Die Förderpreise 2016 (jeweils 1.000 Euro) gingen an die Fotokünstlerin Frenzy Höhne und den bildenden Künstler Wadim Rakowski. Höhne beschäftigt sich in ihrem Werk "Auslage" mit dem Verdrängungskampf im Einzelhandel: Die Motive zeigen Kundenschlangen, die vor geschlossenen Greißlern stehen. Sie tragen Taschen mit Slogans der großen Supermarktketten, die für die Schließung dieser kleinen Einzelhändler verantwortlich waren. Rakowski stanzte in seinem Werk "Die Metamorphosen der Gier" Münzen aus seinem eigenen gemalten Konterfei. "Ich wurde zum Maler, der aus sich selbst das Geld herstellt, bis zu seinem vollen Verschwinden", so der Künstler.
Der nach dem Stiftsgründer Leopold III. (1073-1136) benannte "St. Leopold Friedenspreis" wendet sich an Künstler aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur und Fotografie. Inhaltlich gibt es ein - meist der Bibel entnommenes - Motto. Bewerben konnten sich Künstler jeder Nationalität, politischer und religiöser Überzeugung - ungeachtet ihrer Vor- und Ausbildung, aber auch Gruppen von Künstlern.
Der Friedenspreis wurde 2008 ins Leben gerufen und wird seit 2012 alle zwei Jahre vergeben. Interessante Objekte aus diesem Kunstwettbewerb der vergangenen Jahre werden in der "Galerie der Moderne" im Stift gezeigt.