Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu den wichtigsten Orten der Christenheit. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu.
Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu den wichtigsten Orten der Christenheit. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu.
Franziskanerkustos von Jerusalem, Francesco Patton: Arbeiten wurden im Einverständnis der drei an der Kapelle tätigen christlichen Konfessionen durchgeführt.
Die Restaurierung der Grabkapelle in der Jerusalemer Grabeskirche hat nach Worten des obersten Hüters der katholischen Stätten im Heiligen Land, Franziskanerkustos Francesco Patton, einen hohen symbolischen Wert. Die Arbeiten seien im Einverständnis der drei an der Kapelle tätigen christlichen Konfessionen durchgeführt worden, sagte Patton am Mittwoch, 21. Februar 2017 der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Jerusalem. Dies "sei ein bedeutendes Zeichen für die ganze Christenheit, weil es zeigt, dass wir zusammenarbeiten können". Die Kapelle wird am 22. März wiedereröffnet.
Die Restaurierung der sogenannten Ädikula sei dringend nötig gewesen, so der Kustos. Zugleich handle es sich um die ersten Instandsetzungsarbeiten, die von griechisch-orthodoxen, armenischen und lateinischen Christen gemeinsam getragen seien. Damit sei es gelungen, "den Pilgern die wichtigste Heilige Stätte der Christenheit in besserer Weise zurückzugeben". Das Gebäude komme nun nach 70 Jahren wieder ohne das stützende Eisengerüst aus.
Mit Blick auf die von den verantwortlichen Restauratoren der Technischen Universität Athen vorgeschlagenen Folgeprojekte sagte Patton, hierzu sei ein erneutes Abkommen zwischen den drei beteiligten Konfessionen nötig. Der Franziskaner zeigte sich nach der guten Zusammenarbeit bei den ersten Arbeiten zuversichtlich, dass "in nicht allzu langer Zeit" ein weiteres Abkommen geschlossen werden könne.
Die Arbeiten zur Instandsetzung der in seiner Statik gefährdeten Grabkapelle hatten Ende Mai 2016 begonnen. Nach Entfernung des Metallgerüsts sollen abschließende Reinigungsarbeiten an dem Bau vorgenommen werden, die bis zu seiner offiziellen Wiedereinweihung am 22. März beendet sein sollen.
Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu den wichtigsten Orten der Christenheit. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu. Orthodoxe Christen sprechen deshalb auch nicht von Grabeskirche, sondern von Auferstehungskirche (Anastasis). Jährlich ist die Kirche Ziel Hunderttausender Besucher.
Nach Erkenntnissen der modernen Archäologie spricht vieles dafür, dass Jesu Grab auf dem Gelände der Kirche gelegen haben kann. Anders als heute lag das Grundstück vor 2.000 Jahren außerhalb der Stadtmauern. Die erste Kirche an dieser Stelle wurde unter Kaiser Konstantin im Jahr 335 geweiht.
Nach Zerstörungen im 7. sowie im 11. und 19. Jahrhundert kam es jeweils zu Wiederaufbauten und Ergänzungen. Dabei entstand ein unübersichtliches Gewirr aus kleineren Kirchen, Kapellen und Anbauten, in denen der einzelnen Ereignisse der biblischen Berichte gedacht wird.
Prägend für den heutigen, überwiegend hellenistischen Baustil waren Veränderungsmaßnahmen im 12. und im 19. Jahrhundert, nachdem 1808 ein Feuer die Rotunde über der mutmaßlichen Grabstelle zerstörte. Insgesamt erstrecken sich die Gebäudepartien über eine Fläche von etwa 100 mal 120 Metern. Nicht alle sind zugänglich.
Die Grabeskirche ist heute gemeinsamer Besitz verschiedener Konfessionen. Die größten Teile entfallen auf griechisch-orthodoxe, westlich-katholische (lateinische) und armenisch-orthodoxe Christen. Wenige Partien gehören koptischen, syrischen und äthiopischen Orthodoxen.
Immer wieder gab es zwischen den Konfessionen Streit um Ausgestaltung oder Nutzung des Gotteshauses. Deshalb schreibt seit 1852 ein von den damals osmanischen Machthabern erlassener sogenannter Status quo die jeweiligen Ansprüche fest. Kurz vor ihrem Abzug errichteten die Briten 1947 noch ein Stahlkorsett um das Heilige Grab. Dieses wurde in den vergangenen Monaten abgebaut und der Bau statisch gesichert.