Die Seligpreisungen- der "Personalausweis" der Christen
Die Seligpreisungen- der "Personalausweis" der Christen
Franziskus startet bei Generalaudienz neue Katechesenreihe zur Bergpredigt Jesu - Seligpreisungen keine Vorschriften, sondern Offenbarung eines "Weges zum Glück"
In seiner wöchentlichen Generalaudienz hat Papst Franziskus eine neue Themenreihe über die Seligpreisungen begonnen. Dieser Teil der Bergpredigt, die so etwas wie "der Personalausweis des Christen" sei, habe das Leben vieler gläubiger wie auch nichtgläubiger Menschen inspiriert, sagte er am Mittwoch im Vatikan.
Die acht "neuen Gebote" - "Selig, die arm sind vor Gott", "selig die Trauernden" ... - seien keine neuen Normen oder Gesetze. Vielmehr zeigten sie allen Menschen einen Weg zu echter Freude im Leben, die mehr als bloßes Gefallen sei, so der Papst. Die acht Seligpreisungen, die Franziskus in den folgenden Generalaudienzen einzeln behandeln will, seien wie "acht Türen", die oftmals über Niederlagen zu einer tiefen Freude führen, die von Gott kommt und das Herz des Menschen erfülle.
Das Wort "selig" bezeichne in der Bergpredigt ursprünglich nicht jemanden mit "vollem Bauch" oder dem es schlicht gut gehe, so der Papst bei seiner Ansprache in der vatikanischen Audienzhalle. Gemeint sei vielmehr jemand, der von Gottes Gnade erfüllt ist und so seinen Lebensweg gehe. In diesem Sinn illustrierten die Seligpreisungen "die Handlungsweisen und typischen Eigenschaften eines christlichen Lebens".
Wie Franziskus darlegte, habe Jesus bei den Seligpreisungen an die Zehn Gebote und an das Gesetz des Alten Bundes angeknüpft. Er habe seinen Zuhörern jedoch "nicht einfach die Beobachtung von Vorschriften" aufgelegt, sondern vielmehr "seinen Weg zum Glück" offenbart. Diese "Botschaft der Freude" dürfe nicht mit vorübergehenden Genüssen verwechselt werden. Im Unterschied zu jenen könne diese Freude nämlich auch mit dem Leiden bestehen und sei nicht selten sogar dessen Frucht.