Margarete und P. Johannes Paul Chavanne, der die Jugendvigil seit September 2016 leitet.
Margarete und P. Johannes Paul Chavanne, der die Jugendvigil seit September 2016 leitet.
300 Jugendliche kamen im Februar zur Heiligenkreuzer Jugendvigil. Gebet und Gesang, Predigt, Anbetung und Beichte prägen diesen Abend.
Du bist ein wunderbarer Hirt, der mich zu frischem Wasser führt“ – flotte Rhythmen und Gesänge hallen bei der Lied-Probe durch die Heiligenkreuzer Kreuzkirche, die sich an diesem Februar-Abend trotz der Kälte schnell mit hunderten Jugendlichen füllt.
„Gott kann euer Leben ändern, werdet still, schließt die Augen. Ich bitte euch um eine gute Stunde Konzentration“, sagt P. Johannes Paul Chavanne. Der junge Zisterzienser leitet seit September 2016 die Jugendvigil.
„Es ist Zeit, aufzustehen vom Schlaf“, einer der vielen katholischen „Ohrwürmer“ an diesem Abend, wird dann eingangs um 20.15 Uhr gesungen. Nach einem kurzen Choral von Heiligenkreuzer Mönchen geht es mit brennenden Kerzen in die 830 Jahre alte dunkle Abteikirche, dann in den Kreuzgang des Stiftes. Dabei wird ein Gesätzchen des Rosenkranzes gebetet: „Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.“ Ein junger Heiligenkreuzer Mönch liest eine Geschichte, die zeigt, dass Gott auch heute wirkt.
Zurück in der Kreuzkirche trägt Neupriester P. Simplice Tchoungang das Evangelium vom Weinstock und den Rebzweigen (Johannesevangelium, Kapitel 15) vor.
Anschließend predigt der Salesianer Don Boscos über die „drei Ebenen der Liebe“ – die menschliche Liebe, die Freundschaft sowie Partnerschaft und die Liebe zu Jesus Christus. „Eines ist wichtig: Zu spüren, dass du geliebt bist“, sagt der gebürtige Kameruner, der am Ende der Jugendvigil auch den Primiz-Segen spendet.
Nach der Anbetung und den freien Bitten endet die Jugendvigil gegen 22 Uhr. Die Schlange vor den Beichtstühlen ist mittlerweile kürzer geworden. Jetzt heißt es „Open end“ bei der Agape, es gibt sogar eine Übernachtungsmöglichkeit in der Jugendherberge.
„Seit einem Jahr“ kommt die 18-jährige Luisa-Marie aus der Pfarre Essling (Wien 22) „regelmäßig jeden Monat“ nach Heiligenkreuz. „Die Liturgie ist hier sehr lebendig, viele jungen Menschen sind da, man lernt immer neue Freunde kennen“, freut sie sich.
Die 17-jährige Julia aus der Pfarre St. Valentin-Landschach schätzt „die Zeit für Stille“. Es sei hier „besonders leicht, Jesus zu spüren“. Und: „Ich bin mit meinem Glauben nicht allein“ sagt sie.
Die 28-jährige Margareta, sie studiert Landschaftsplanung und -architektur, kommt „regelmäßig“ einmal im Monat aus dem Waldviertel nach Heiligenkreuz. Hier findet sie „Gemeinschaft, junge Leute im Lobpreis und eine lebendige, frische, junge Feier“.
Der 29-jährige Mödlinger David Hahn trifft hier „coole Jugendliche“. „Ich brauche katholische Freunde“, sagt er. David, der in der IT-Branche arbeitet, will „jeden Monat mit Jesus beginnen“. Seit sieben Jahren ist er dabei: „Ich habe hier viele Freunde, es gibt gute Beichtväter und ich gewinne Abstand vom Alltag.“
Der jetzige Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim hat 1996 als Novizenmeister gemeinsam mit dem damaligen Dekanats-Jugendseelsorger P. Karl Wallner mit der Jugendvigil begonnen. Dann leitete P. Karl Wallner fast 18 Jahre lang die monatliche Feier. „Wichtig ist, dass die Jugendlichen hier gut beten können, dass sie die Sehnsucht nach Gott verspüren, dass sie Gott erfahren können“, sagt P. Johannes Paul zum SONNTAG: „Wahnsinn, wie viele immer kommen.“
Eingeladen sind alle Jugendlichen, ab der Firmung bis zum 35. Lebensjahr.
Nächste Jugendvigil: 3. März, 20.15 Uhr.
Eingeladen sind alle Jugendlichen, ab der Firmung bis zum 35. Lebensjahr.
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