„Es ist Frühling und ich lebe noch.“ Das Titelbild des Katalogs zur Ausstellung im Rathaus. (von Marcel Atze und Kyra Waldner (Hg.).
„Es ist Frühling und ich lebe noch.“ Das Titelbild des Katalogs zur Ausstellung im Rathaus. (von Marcel Atze und Kyra Waldner (Hg.).
Wie Stefan Zweig, Roda Roda, Oskar Kokoschka oder Arnold Schönberg den Ersten Weltkrieg erlebten: Eine packende Ausstellung im Rathaus.
„Graue Nebelschleier wallten gespensterhaft über den Boden, vereinzelte Infanteristen tauchten wie Geister aus den Straßengräben auf, stumm ritten wir unseren Weg. Leer der Magen, ungewaschen, seit Wochen nicht aus den Kleidern...“, schreibt der österreichische Artillerieoffizier Karl Wallner im September 1914 in sein Tagebuch. Persönliche Dokumente wie dieses versammelt die Ausstellung „,Es ist Frühling und ich lebe noch.’ Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs in Infinitiven.“ im Wiener Rathaus.
Stefan Zweig berichtet aus Przemysl, Arnold Schönberg lässt sich in Uniform fotografieren, Oskar Kokoschka schreibt von den Kämpfen gegen russische Kosaken eine Feldpostkarte an Adolf Loos. Roda Roda schickt seiner Mutter ein Porträt mit dem Titel „Hier hast Du Deinen Sohn im Kriegszustand“, Friedrich Qualtinger schreibt von der Front Liebesbriefe an seine Braut und das Kind Hans Weigel an seinen Vater nach Sibirien. Die erstmals publizierten Briefe, Tagebücher, die Fotografien und Dokumente verdeutlichen das jähe Einbrechen der Weltgeschichte in private Lebenswelten.
Die rund dreihundert Exponate aus Nachlässen in der Wienbibliothek sind in 16 Bereichen angeordnet. Jeder Bereich ist mit einem Wort überschrieben - „Dichten", „Essen", „Kämpfen", „Lieben", „Sterben" oder „Verweigern", „Versorgen", „Zensieren". Der Krieg wird erfahrbar. Und das ist in gleichem Maße hochinteressant und bedrückend.
„... die Sonne hat sich mittlerweile aus dem Nebelmeer erhoben und blinkt so fröhlich, als ob es gar nicht sein könnte, daß heute wieder viele von uns, vielleicht ich selbst, ihr Versinken im Westen nicht mehr sehen.“ (Karl Wallner, September 1914)
»Es ist Frühling, und ich lebe noch«. Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs in Infinitiven.
Wann? bis 30. Jänner 2015, werktags: Mo-Do 9:00 – 18.30 Uhr, Fr 9:00 – 16:30 Uhr
Wo? Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Rathaus,
1010 Wien, Eingang Felderstraße, Stiege 6, 1. Stock (Glaslift)
Eintritt frei!
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Marcel Atze; Kyra Waldner "Es ist Frühling und ich lebe noch"Wienbibliothek im Rathaus -
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