Das Interviewbuch mit Papst Franzikus erscheint am 12. Jänner 2016 im Koesel-Verlag.
Das Interviewbuch mit Papst Franzikus erscheint am 12. Jänner 2016 im Koesel-Verlag.
Deutsche "Bild"-Zeitung veröffentlicht erste Zitate aus neuem Interview-Buch.
Papst Franziskus vergleicht in seinem in der kommenden Woche erscheinenden ersten Interview-Buch die Kirche mit einem Feldlazarett. Laut der deutschen "Bild-Zeitung" ruft Franziskus darin auf, aus Kirchen und Pfarrhäusern hinauszugehen und die Menschen dort zu suchen, "wo sie leben, wo sie leiden, wo sie hoffen". Ein Feldlazarett werde aufgeschlagen, "wo die Kämpfe stattfinden", so der Papst.
Statt ausgefeilter Untersuchungen betreibe man dort Notfallmedizin, zitierte die "Bild" am Sonntag, 10. Jänner 2016 nach eigenen Angaben erste Äußerungen aus dem Buch, das am Dienstag im Vatikan vorgestellt wird und im deutschsprachigen Raum unter dem Titel "Der Name Gottes ist Barmherzigkeit" erscheint.
Im dem für das Buch verarbeitete Gespräch des Papstes mit dem italienischen Journalisten Andrea Tornielli betont Franziskus den Angaben zufolge weiter: "Die Kirche ist nicht in der Welt, um zu verurteilen, sondern um die Begegnung mit dieser ursprünglichen Liebe zu ermöglichen, die die Barmherzigkeit Gottes ist." Er hoffe, dass das laufende Heilige Jahr "dieses Gesicht der Kirche stärker hervortreten lässt". Sie müsse den zahllosen Menschen entgegenkommen, "die ihr Gehör brauchen, ihr Verständnis, ihre Vergebung und Liebe", so der seit knapp drei Jahren amtierende Franziskus.
In dem Buch verweist der Papst demnach auch auf seine nach eigenen Worten besonders enge Beziehung zu Strafgefangenen. "Immer wenn ich zu einem Besuch oder zu einer Feier die Schwelle einer Haftanstalt überschreite, kommt mir der Gedanke: Warum sie und nicht ich?", so Franziskus. Er fühle sich stets den Inhaftierten nahe, weil er sich seines "Standes als Sünder sehr bewusst" sei.
"Ich fühle mich nicht besser als die Menschen, die ich vor mir habe", führt der Papst auch aus. Er sei sich bewusst, dass manche dies unmöglich fänden - aber er tröste sich mit dem Apostel Petrus: "Auch er hat Jesus verleugnet und ist trotzdem erwählt worden." Die Kirche verurteile zwar die Sünde, indem sie sie wahrheitsgemäß benenne, betont der Papst. "Aber gleichzeitig umarmt sie den Sünder, der sich als solcher erkennt, sie nähert sich ihm und spricht von der unendlichen Barmherzigkeit Gottes."
"Wir müssen zurück zum Evangelium", so Franziskus. Dort sei nicht nur vom Empfangen und Vergeben die Rede, sondern von einem Fest für den Sohn, der heimkehre. Der Papst aus Argentinien bezieht sich damit auf ein in der Bibel beschriebenes Gleichnis Jesu vom "verlorenen Sohn" und "barmherzigen Vater".
Koesel-Verlag:
www.randomhouse.de/Verlag/Koesel/40000.rhd
Bild-Zeitung:
Artikel in der Bild-Zeitung
Alles zum Jahr der Barmherzigkeit
Mehr über Papst Franziskus