Franziskus ermunterte in seiner Predigt dazu, Werke der leiblichen und der geistigen Barmherzigkeit zu vollbringen. Sie seien die "Grundhaltung des christlichen Lebens".
Franziskus ermunterte in seiner Predigt dazu, Werke der leiblichen und der geistigen Barmherzigkeit zu vollbringen. Sie seien die "Grundhaltung des christlichen Lebens".
Barmherziges Handeln ist "Grundhaltung des christlichen Lebens".
Papst Franziskus hat alle Christen aufgerufen, "Apostel der Barmherzigkeit" zu sein. Sie müssten jenen Menschen, die gehört und verstanden werden wollten, mit einem "geduldigen und offenen Herzen" begegnen, sagte er am Sonntag, 3. April 2016 auf dem Petersplatz.
Apostel der Barmherzigkeit zu sein bedeute, Jesu Wunden "zu berühren und zu streicheln, die auch heute am Leib und an der Seele vieler seiner Brüder und Schwestern vorhanden sind", so der Papst vor mehreren zehntausend Menschen. Es gehe darum, "mitleiden und schweigen zu können vor dem Geheimnis des Bruders und der Schwester" sowie zu "lieben, ohne etwas dafür zu verlangen".
Anlass der Messe auf dem Petersplatz war der "Tag der Göttlichen Barmherzigkeit", den die katholische Kirche am Sonntag beging. Johannes Paul II. hatte das Fest im Jahr 2000 eingeführt. Er ließ sich hierbei von der heiligen polnischen Ordensfrau Faustina Kowalska (1905-1938) inspirieren, die den Auftrag dazu in Visionen von Jesus empfangen hatte. Die Barmherzigkeit steht auch im Mittelpunkt des Heiligen Jahres, das Franziskus im Dezember ausgerufen hat.
Franziskus ermunterte in seiner Predigt dazu, Werke der leiblichen und der geistigen Barmherzigkeit zu vollbringen. Sie seien die "Grundhaltung des christlichen Lebens". Durch diese "einfachen und doch großen, mitunter selbst kaum sichtbaren Taten können wir alle, die in Not sind, aufsuchen und ihnen die Zärtlichkeit und den Trost Gottes bringen". Oft sei die Menschheit verwundet, ängstlich und mit Narben versehen. Für diese sei die Barmherzigkeit Gottes eine "heilende Kraft".
Weiter erklärte der Papst, das Evangelium der Barmherzigkeit einer ständigen Aktualisierung bedürfe. Es bleibe "ein offenes Buch". Alle seien dazu berufen, "lebendige Schreiber des Evangeliums, Überbringer der Guten Nachricht für alle Männer und Frauen von heute zu werden". Die Botschaft von der Barmherzigkeit müsse "durch das Leben verkündet und geschrieben" werden. Sie verlange "großherzige und freudige Diener", die unentgeltlich liebten, betonte Franziskus.
Bereits am Vorabend zum Barmherzigkeits-Sonntag hatte der Papst bei einem Gebetsabend auf dem Petersplatz zu Werken der Barmherzigkeit aufgerufen, dabei aber vor allem die Diözesen der Weltkirche adressiert: Im Heiligen Jahr sollten verstärkt kirchliche Krankenhäuser, Altenheime, Hilfsangebote für Drogenabhänge oder andere soziale Einrichtungen geschaffen werden, so seine Aufforderung.