Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt XVI. einen frühzeitigen Osterbesuch abgestattet.
Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt XVI. einen frühzeitigen Osterbesuch abgestattet.
Rein privater Besuch.
Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt XVI. einen frühzeitigen Osterbesuch abgestattet. Wie regelmäßig zu kirchlichen Festtagen hat sich Franziskus dazu am Dienstagnachmittag, 27. März 2018 in das Kloster "Mater Ecclesiae" in den Vatikanischen Gärten begeben, wo der emeritierte Pontifex seit seinem Amtsverzicht lebt. Über die Dauer des Besuches oder etwaige Ostergeschenke gab der Vatikan nichts bekannt.
Gewöhnlich ist der offizielle päpstliche Terminkalender dienstags kaum gefüllt, sodass Franziskus die Gelegenheit für spontane Besuche oder auch Gespräche nutzt. Am Dienstagvormittag hatte Franziskus bereits überraschend das vatikanische Staatssekretariat besucht, in dem etwa 300 Mitarbeiter tätig sind.
Während Papst Franziskus seinen Vorgänger besuchte, um ihm Ostergrüße zu überbringen, machte auf einigen Websites wieder einmal die falsche Nachricht die Runde, Benedikt XVI. sei gestorben. Wohl auch deswegen entschied sich das Vatikan-Presseamt, den rein privaten Besuch am späten Dienstagabend noch zu vermelden.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat nach den Worten seines Privatsekretärs, Erzbischof Georg Gänswein, testamentarisch verfügt, wo er beerdigt werden möchte. Zu Einzelheiten gab Gänswein aber keine Auskunft, wie die Illustrierte "Bunte" berichtet. Allerdings erinnerte der Erzbischof daran, dass der Papst als Bischof von Rom "in der Regel in Rom beigesetzt" werde. Sehr viele Päpste hätten ihre letzte Ruhe im Petersdom gefunden. Benedikt XVI. lebe seit 1982 in der Ewigen Stadt. An keinem anderen Ort habe er so viele Jahre seines Lebens zugebracht.
Als "haltlos, völlig aus der Luft gegriffen" wies Gänswein Spekulationen zurück, wonach Benedikt im Sterben liege. Der emeritierte Papst habe vor kurzem wissen lassen, dass er sich innerlich auf der "Reise nach Hause" befinde. Das sei kein Alarmzeichen gewesen, wie manche es aufgeregt interpretiert hätten. Vielmehr habe es sich um einen Hinweis gehandelt, dass der Tod kein Tabu sei, sondern zum Leben gehöre. Sich darauf vorzubereiten, sei Ausdruck christlichen Glaubens. "Auch ein Papst muss eines Tages vor Gottes Richterstuhl treten."
Benedikt sei aber aktuell "geistig hellwach", sagte Gänswein. Es dürfe nicht vergessen werden, dass er in Kürze 91 Jahre alt werde. Seine Kräfte ließen nach, mit dem Gehen sei es schwieriger geworden. Doch mit Hilfe seines Rollators könne er sich selbstständig bewegen. Sein Tagesprogramm habe der emeritierte Papst reduziert. Nach wie vor mache er mit ihm jeden Nachmittag einen kleinen Spaziergang in den Vatikanischen Gärten, erzählte der Erzbischof.