Angesichts der jüngsten Eskalation im Syrien-Krieg hat sich Papst Franziskus erneut "tief beunruhigt über die aktuelle Weltlage" geäußert.
Angesichts der jüngsten Eskalation im Syrien-Krieg hat sich Papst Franziskus erneut "tief beunruhigt über die aktuelle Weltlage" geäußert.
Appell zum Respekt der Menschenwürde bei Komapatienten.
Angesichts der jüngsten Eskalation im Syrien-Krieg hat sich Papst Franziskus erneut "tief beunruhigt über die aktuelle Weltlage" geäußert. Obschon der internationalen Gemeinschaft Instrumente zur Verfügung stünden, habe man Mühe, sich auf gemeinsame Friedensanstrengungen für das Land zu einigen, sagte er am Sonntag, 15. April 2018 beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. "Erneut appelliere ich an alle politisch Verantwortlichen, damit Gerechtigkeit und Frieden sich durchsetzen", so der Papst unter spontanem Beifall der rund 20.000 Menschen auf dem Platz. Er bete weiter kontinuierlich für den Frieden und bitte alle Menschen guten Willens, dies ebenfalls zu tun.
Weiters rief der Papst die Anwesenden zum Gebet für schwerkranke Patienten auf, die über lange Zeit hinweg auf intensive medizinische Hilfe angewiesen sind. Konkret nannte er den französischen Komapatienten Vincent Lambert und das englische Kleinkind Alfie Evans. Es handle sich um "sensible, sehr traurige und komplexe Situationen". Daher bete er dafür, dass jeder Kranke stets in seiner Menschenwürde respektiert und so gepflegt und behandelt wird, wie es seiner Lage entspricht. Dies müsse unter Beteiligung der Familien, Ärzte und Pflegekräfte geschehen.
Bei dem langjährigen Koma-Patienten Vincent Lambert hatte sich das medizinische Team des Krankenhauses in Reims am Montag für einen Behandlungsstopp ausgesprochen. Ähnlich sehen es Lamberts Ehefrau und sein Neffe. Seine Eltern hingegen sind dagegen. Ein Behandlungsstopp hätte seinen Tod zur Folge. Der 41-jährige Lambert ist seit einem Motorradunfall 2008 querschnittsgelähmt und liegt im Koma.
Das 22 Monate alte britische Kleinkind Alfie Evans leidet unter einem schweren unerklärlichen neurologischen Befund, der nach Angaben der Ärzte des Krankenhauses in Liverpool unheilbar ist. Daher wollen die Ärzte lebenserhaltende Maßnahmen wie eine künstliche Beatmung abstellen. Dagegen wehren sich die Eltern, Tom Evans und Kate James. Sie wollen das Kind im römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesu behandeln lassen.
Das britische Krankenhaus hatte eine Verlegung abgelehnt, weswegen die Eltern sich zuerst an britische Gerichte und zuletzt an den Europäischen Menschengerichtshof gewandt hatten. Der jedoch lehnte Anfang April den Fall ab mit der Begründung, es sei keine Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention erkennbar.
Leibfeindlichkeit ist keine christliche Haltung, der menschliche Körper kein Hindernis oder gar Gefängnis für die Seele, sagte der Papst im Katechesenteil des Mittagsgebetes. Er forderte die Gläubigen auf, den eigenen Leib wie den anderer Menschen mit Respekt und Sorgfalt zu behandeln. "Der Körper ist ein wunderbares Geschenk von Gott", so das Kirchenoberhaupt. Zwar könne er zum Anlass oder Instrument von Sünden werden; deren Ursachen lägen aber in der moralischen Schwäche des Menschen.
Franziskus äußerte sich zum Sonntagsevangelium, in dem der auferstandene Christus den Jüngern nicht nur seine Wunden zeigt, sondern auch mit ihnen isst. Der Auferstandene sei kein Gespenst, sondern ein Mensch mit Leib und Seele gewesen. Dies beleuchte sehr gut die christliche Perspektive auf den Leib. Jede Beleidigung, Verletzung oder Gewalt gegen den Körper eines anderen sei eine Schmähung Gottes als Schöpfer, so der Papst. Dabei denke er besonders an Kinder, Frauen und alte Menschen, deren Leib oft misshandelt werde.