Papst Franziskus hat am Sonntagvormittag 16 Männer zu Priestern geweiht, fünf von ihnen aus dem Seminar seiner Diözese Rom.
Papst Franziskus hat am Sonntagvormittag 16 Männer zu Priestern geweiht, fünf von ihnen aus dem Seminar seiner Diözese Rom.
Jesus kennt unsere Stärken und Schwächen.
Papst Franziskus hat zum Gebet um neue Priester aufgerufen. Die Kirche brauche "viele gute Arbeiter", sagte er am Sonntag, 22. April 2018 beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Zudem seien deutlich mehr Berufungen zum Ordensleben und zu einer christlichen Ehe nötig. Der Papst äußerte seinen Appell anlässlich des katholischen Tages der geistlichen Berufungen, der am Sonntag begangen wurde. In vielen Weltregionen verzeichnet die katholische Kirche einen starken Priesterrückgang, vor allem in Europa und Nordamerika.
Auf die Frage der verpflichtenden Ehelosigkeit für Priester oder eine Öffnung des Priesteramts ging der Papst nicht ein. Gott wecke in der Kirche immer wieder "Geschichten der Liebe zu Jesus Christus", sagte Franziskus. Dies sei Grund zum Dank. Er selbst hatte zuvor am Sonntagvormittag 16 Männer zu Priestern geweiht, fünf von ihnen aus dem Seminar seiner Diözese Rom.
Die Priesterweihe fand am "Tag der geistlichen Berufungen" statt, mit dem die katholische Kirche weltweit auf seelsorgliche Berufe in der Kirche aufmerksam macht. Traditionell wird dieser Tag am vierten Sonntag der Osterzeit begangen, dessen Liturgie Jesus als den Guten Hirten in den Mittelpunkt stellt.
Bei einer für Oktober 2019 geplanten Amazonas-Synode könnte Spekulationen zufolge auch eine mögliche Lockerung des Pflichtzölibat für Priester erörtert werden. So machte der langjährige Amazonasbischof Erwin Kräutler den Vorschlag, verheiratete Männer zum Priesteramt zuzulassen, um die Seelsorge in dem riesigen und schwer zugänglichen Gebiet sicherzustellen.
Glauben heißt nach Worten von Papst Franziskus, sich vorbehaltlos Jesus zu öffnen: "Er kennt unsere Vorzüge und unsere Schwächen, die Vorhaben, die wir umgesetzt haben, und die enttäuschten Hoffnungen", sagte der Papst beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Jesus nehme die Menschen an, "so, wie wir sind, auch mit unseren Sünden". Unter seiner liebenden Führung ließen sich auch schwierige Passagen im Leben meistern, ohne sich zu verirren.
Gleichzeitig werde auch von den Gläubigen verlangt, Jesus kennenzulernen und sich auf neue Wege einzulassen, so der Papst. Wo der Wunsch nach einer Begegnung mit Christus erkalte, gewännen andere, nicht dem Evangelium entsprechenden Denk- und Lebensweisen Oberhand. Jesus sei "der Gute Hirt schlechthin", der sich hingebe, um den Menschen ein "gutes und fruchtbares Leben" zu ermöglichen, sagte Franziskus.
Angesichts der Proteste in Nicaragua hat Papst Franziskus zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Es gelte, unnützes Blutvergießen zu vermeiden und die offenen Fragen friedlich zu lösen, sagte das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er sei "besorgt" über die Vorgänge in dem lateinamerikanischen Land, so der Papst. Weiter sagte Franziskus, er bete für Nicaragua und stelle sich hinter den Appell der Bischöfe des Landes, die Ausschreitungen zu beenden.
Nach Angaben des unabhängigen "Nicaraguanischen Zentrums für Menschenrechte" forderten die seit Tagen andauernden Proteste gegen die Regierung von Präsident Daniel Ortega mittlerweile 25 Todesopfer. Mehr als 60 Menschen wurden demnach verletzt. Offiziell ist von bislang zehn Toten die Rede.
Der Weihbischof von Managua, Silvio Baez, sprach von Übergriffen der Sicherheitskräfte auf Demonstranten und forderte die Regierung auf, auf Gewalt zur Niederschlagung der Proteste zu verzichten. Die Proteste waren Ende vergangener Woche eskaliert, nachdem die Regierung Pläne zu einer Rentenreform mit massiven Einschnitten in das soziale System bekanntgegeben hatte.