Die sieben französischen Trappisten des Klosters Notre-Dame de l'Atlas im Norden Algeriens wurden im März 1996 während des Bürgerkriegs entführt.
Die sieben französischen Trappisten des Klosters Notre-Dame de l'Atlas im Norden Algeriens wurden im März 1996 während des Bürgerkriegs entführt.
Bischof Pierre Claverie und weitere 18 Ordensmänner und -frauen, die am Samstag, 8. Dezember in Algerien als Märtyrer selig gesprochen wurden. Franziskus: „Sie waren "treue Verkünder des Evangeliums".
Papst Franziskus hat anlässlich der Seligsprechung der Mönche von Tibhirine in Algerien zum Einsatz für Brüderlichkeit und Solidarität auf der Welt aufgerufen. Bischof Pierre Claverie und weitere 18 Ordensmänner und -frauen, die diesen Samstag, 8. Dezember 2018 in Algerien als Märtyrer selig gesprochen wurden, seien "treue Verkünder des Evangeliums, demütige Erbauer des Friedens und heldenhafte Zeugen der christlichen Nächstenliebe" gewesen, sagte der Papst am Festtag Maria Empfängnis auf dem Petersplatz.
Neben dem Bischof, den Priestern, Ordensmännern und -frauen würdigte Franziskus auch die Laien ausdrücklich. Das mutige Glaubenszeugnis der neuen Seligen sei "Quelle der Hoffnung für die Katholiken in Algerien und Samen des Dialogs für die gesamte Gesellschaft", sagte er nach seinem Mittags-Gebet.
Die Seligsprechung in Algerien wurde von Kurienkardinal Giovanni Angelo Becciu geleitet. In seiner Predigt sagte er nach Vatikanangaben, der tragische Tod Claveriens und der anderen 18 Märtyrer erinnere die Christen an ihren Auftrag: "Jeden Tag den Frieden des Evangeliums säen, um die Früchte der Gerechtigkeit zu ernten."
In einer von Becciu verlesenen Botschaft dankte der Papst Algeriens Präsident Abd al-Aziz Bouteflika für die Unterstützung dabei, die Seligsprechung in Algerien vornehmen zu können. In dem vom Vatikan veröffentlichten Schreiben gedenkt er auch aller Opfer des algerischen Bürgerkriegs. Die Kirche wolle sich weiter für Dialog, Eintracht und Freundschaft einsetzen. Franziskus erinnert auch an den heiligen Augustinus (354-430). Der Kirchenlehrer wirkte als Bischof in Hippo (heute Annaba).
Die sieben französischen Trappisten des Klosters Notre-Dame de l'Atlas im Norden Algeriens wurden im März 1996 während des Bürgerkriegs entführt. Zu der Tat bekannte sich eine terroristische Splittergruppe, die die Freilassung eines ihrer Anführer verlangte. Gut zwei Monate später, Ende Mai, wurden die abgetrennten Köpfe der Mönche gefunden; die Körper blieben bis heute verschwunden. Bis heute ist unklar, ob die sieben Trappisten tatsächlich von ihren Entführern oder aber vom algerischen Militär und Geheimdienst getötet wurden.
Der französische Regisseur Xavier Beauvois griff die Ereignisse in seinem vielfach preisgekrönten Film "Von Menschen und Göttern" (2010) auf - und machte ihr Schicksal damit einem breiteren Publikum bekannt.
Im Januar erkannte Papst Franziskus das Martyrium von insgesamt 19 Ordensleuten an, die zwischen 1994 und 1996 in Algerien ermordet wurden. Darunter sind die Trappisten von Tibhirine, der in die Luft gesprengte Dominikaner und Bischof von Oran, Pierre Claverie (1938-1996), sowie weitere Ordensmänner und -frauen, die für ihren Glauben starben.