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30.03.2016 · Barmherzigkeit · Fastenzeit & Ostern

Teil 7 - (Ende der Serie) Im Beten wächst die Hoffnung für den anderen Menschen

Im Beten füreinander tritt der Mensch in die Nähe dessen, der das Kreuz überwunden hat.

„Für Lebende und Tote beten“ ist das siebente geistige Werk der Barmherzigkeit.  Die Toten erinnern an unseren eigenen Tod.

  „Indem wir uns an Gott wenden und im Gebet voller Hoffnung für die Menschen werden, für die wir beten, wird das Feld, in dem wir leben, verwandelt.“

 

Das siebte Werk der Barmherzigkeit besteht im Gebet für Lebende und Tote. Beten ist also ein Tun, ein Werk.

 

Doch wie sieht das Gebet für den anderen aus und wie wirkt es? Für den anderen beten heißt nicht, dass ich Gott bitte, er solle den anderen so ändern, wie ich ihn gerne haben möchte. Er soll endlich vernünftig werden. Er soll einsehen, dass ich recht habe.

Ein solches Beten wäre kein Gebet für den anderen, sondern eher ein Gebet gegen ihn.


Das wahre Gebet für den anderen würde für mich bedeuten:

Ich beschäftige mich erst einmal mit dem anderen.

Ich spüre mich in ihn hinein:

  • Wonach sehnt er sich?
  • Worunter leidet er?
  • Was bräuchte er?
  • Was täte ihm gut?

Und dann kann ich für ihn beten, dass Gott ihn segnen möge und ihm das schenke, was er am meisten braucht. Ich überlasse es Gott, was für den anderen gut ist.

 

  • Ich kann mir immer wieder vorstellen, dass Gottes Geist und Gottes Liebe zu diesem Menschen hinströmen und ihn durchdringen.

 

Die intensivste Form des Gebetes für einen anderen ist, für ihn zu fasten.

Wenn ich mal einen Tag für einen anderen faste, dann wird mein Gebet für ihn ein leibhaftes Beten. Ich spüre den anderen in meinem Leib. Ich trage ihn im Fasten vor Gott, dass Gott ihn segne.

Beten wirkt.

Manche haben Probleme mit der Wirkung des ­Bittgebetes. Sie meinen, Gott würde nicht in das Geschehen der Welt eingreifen. Heute sind wir nicht mehr so kritisch, wenn wir an die Wirkung des Gebets denken.

 

Die Quantenphysik lässt uns verstehen, dass das Gebet bis in die Materie hinein wirkt. Indem wir uns an Gott wenden und im Gebet voller Hoffnung für die Menschen werden, für die wir beten, wird das Feld, in dem wir leben, verwandelt.

 

Man kann die Wirkung des Gebetes auch psychologisch verstehen. Wenn ich für den anderen bete, sehe ich ihn anders.

 

  • Ich bekomme neue Hoffnung für ihn.
    Manchmal fällt mir dann im Gebet für den anderen ein, was ich ihm sagen oder schreiben sollte.

 

Meine hoffnungsvollere Sicht des anderen wird ihm helfen, dass er selber Hoffnung schöpft. Ich werde ihm anders begegnen und ihm ein neues Verhalten ermöglichen.


Beten trägt.

Eine andere Wirkung des Gebetes: Wenn ich einer Frau sage: „Ich bete für dich“, dann wird sie sich von meinem Gebet getragen fühlen. Ich kenne viele Menschen, die mich bitten, für sie zu beten. Und wenn ich es ihnen verspreche, dann fühlen sie sich nicht allein, sondern von meinem Gebet getragen. Letztlich fühlen sie sich von Gott getragen.

 

Doch über diese psychologische und menschliche Dimension hinaus dürfen wir sagen, dass das Gebet auf eine Weise wirkt, die wir nicht mehr beschreiben können, dass Gottes Segen zu den Menschen strömt, für die wir beten.

Für Verstorbene beten.

Das siebte geistige Werk der Barmherzigkeit meint auch, dass wir für die Verstorbenen beten. Was bedeutet es, für die Verstorbenen zu beten? Sie sind doch schon bei Gott. Hat es da Sinn, für sie zu beten?


Zunächst ist das Gebet für die Verstorbenen Ausdruck unserer Verbundenheit mit ihnen. Wir erweisen ihnen durch unser Gebet einen letzten Dienst.

 

Wir beten für sie, dass im Tod der Übergang zu Gott gelingt, dass sie sich sterbend in Gottes Liebe hinein ergeben. Wir wissen nicht, wie lange der Übergang zu Gott dauert.

 

In der katholischen Tradition gibt es das Sechswochenamt. Man betet sechs Wochen lang für den Verstorbenen. Dann feiert man Eucharistie als ­Feier der Gemeinschaft mit dem Verstorbenen. In der Eucharistie wird die Grenze zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod aufhoben. Da dürfen wir die Gemeinschaft mit den Verstorbenen erfahren.

 

Wir beten nicht nur für die Verstorbenen, sondern – wie Karl Rahner sagt – wir dürfen auch die Verstorbenen bitten, dass sie bei Gott für uns eintreten.

Ein Dienst der Liebe.

So ist das siebte Werk der Barmherzigkeit, für die Lebenden und Verstorbenen zu beten, ein Dienst der Liebe an den Menschen.

 

  • Wir drücken unsere ­Liebe zum anderen im Gebet aus und vertrauen darauf, dass durch unser Gebet Gottes Liebe heilsam in dem Menschen wirkt, für den wir beten.

 

Und wir drücken im Gebet für die Verstorbenen aus, dass wir sie in ihrem Sterbeprozess nicht allein lassen, sondern sie mit unsrer Liebe begleiten.

 

Und wir drücken aus, dass die Verbundenheit der Liebe über den Tod hinaus bleibt.


Gabriel Marcel, der französische Philosoph, sagte einmal:

  • „Lieben, das heißt zum andern zu sagen: Du, du wirst nicht sterben.“

 

Wir vergessen die Toten nicht, sondern halten im Gebet ihr Andenken wach. Und die Toten werden uns zur Erinnerung an den eigenen Tod.

 

Sie verweisen uns auf Gott, der das letzte Ziel unseres Lebens ist.

erstellt von: Der SONNTAG / Anselm Grün
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GEBET

Barmherziger und guter Gott,

ich empfehle dir all die Menschen an,

mit denen ich mich verbunden fühle.


Halte du deine schützende und

segnende Hand über sie, dass ihr Weg gelingt,
dass sie sich immer und
überall behütet fühlen und

sich von deiner Liebe umgeben wissen.


Ich empfehle dir auch die Verstorbenen an,

die ich gekannt habe.

Lass sie für immer dein Licht schauen.
Und lass mich
die Botschaft verstehen,
die die Verstorbenen heute
an mich richten wollen.
Amen.

 

Anregungen

 

Wähle dir in dieser Woche drei Menschen aus, für die du beten willst.

 

Am ersten Tag fühle dich in diese Menschen ein:

  • Was brauchen sie?
  • Wonach sehnen sie sich?
    Und dann bitte Gott, dass er diesen Menschen seine Liebe erweise, dass seine Liebe in diese Menschen eindringt, sodass sie sich geliebt fühlen.


An den anderen Tagen

  • verbinde den „Engel des Herrn“, zu dem dich die Glocke dreimal am Tag einlädt, mit einem kurzen Gebet für diese drei Menschen.
  • Suche dir auch drei Verstorbene aus, für die du in dieser Woche beten möchtest.
  • Bete, dass sie im Licht sind.
  • Und dann bitte sie, dass sie dich vom Himmel aus begleiten und dir zeigen, worauf es
    im Leben für dich ankommt.

 

Durch die Fastenzeit mit Anselm Grün

 


Vorsätze in der Fastenzeit

Fastenzeit - die Vorbereitungszeit auf Ostern


Mit Pater Karl Wallner durch die Fastenzeit

Fastentipps von Pater Karl Wallner


Ostern - Jesus ist auferstanden!

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Der Sonntag

Der SONNTAG
Die Zeitung der ED. Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
1010 Wien
T +43 (1) 512 60 63
F +43 (1) 512 60 63-3970

E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at

 

Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien

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Radeln für den Glauben: Eine einzigartige Kreuzweg-Tour durch das Wiener Becken verbindet Spiritualität, Natur und Geschichte.

Kantorenkurs

Kantorale Vorbereitungen für die Karwoche

Als Vorbereitung auf die Karwoche veranstaltete Kirchenmusik Referent aus dem Vikariat Wien Nord Johannes Lenius einen Kantorenkurs in der Pfarre Gänserndorf.

Karottensuppe

Ritter-Grepl: Suppenkochen gegen Geschlechterklischees

Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung: Klischee der suppekochenden Frau ins Positive drehen. Care-Arbeit "wertvoll und unverzichtbar für Zusammenhalt". Familienfasttag als niederschwellige Form gelebter Solidarität.

Aschermittwoch

Administrator Grünwidl: Kulturchristentum ist zu wenig

Apostolischer Administrator der Erzdiözese Wien in Aschermittwoch-Predigt im Stephansdom: Wenn Kirche lebendig und glaubwürdig sein soll, braucht es mehr als Brauchtum.

Das Inzersdorfer Fastentuch

Das Inzersdorfer Fastentuch: Viele Fäden – ein Ganzes

An zwei Sonntagen nach der Messe waren viele helfende Hände damit beschäftigt Wollfäden zu sortieren, zu vermessen, aufzuknüpfen, abzuwickeln und so das Fastentuch in Inzersdorf entstehen zu lassen.

Fastenzeit und Ostern

Familienverband lädt zur achtsamen Fastenzeit

Katholischer Familienverband Österreich motiviert mittels App "Gutes Leben" und "Boomerang" sowie Aktionen zu Auszeiten vom stressigen Alltag.

KREUZWEG der Hoffnung für die ganze Schöpfung

KREUZWEG der Hoffnung für die ganze Schöpfung

Das Heilige Jahr steht im Zeichen der Hoffnung. Die Texte des Kreuzwegs sind bewusst kurz gehalten. Eine längere Zeit der Stille zwischen den Stationen hilft, die Texte und Bilder nachklingen zu lassen.

The picture contains a platter of colorful fruits, kitchen utensils like blender, cutlery, bowls, knives, cutting board and pans.

Fastenzeit: Orden laden Interessierte zum "Innehalten und Aufbrechen"

Von Gemüse-Sushi-Fasten bis klösterliche Fastenwochen, stille Exerzitien und biblische Besinnungstage - wie Ordensgemeinschaften Menschen auf dem Weg zu innerer Einkehr und Erneuerung begleiten.

Fastenkalender 2025: Mit Gott wachsen

Fastenkalender 2025: Mit Gott wachsen

Der Steyler Fastenkalender 2025 lädt ein, in der Fastenzeit Körper, Geist und Seele wachsen zu lassen. Mit dem Spendenerlös wird ein Baumpflanzprojekt in Togo unterstützt.

Grass blossom in the morning

Dominikaner laden zur Vortragsreihe „Fasten im Jubeljahr“ ein

In der Fastenzeit dieses Jahres, das die Kirche als Jubel- oder auch „heiliges“ Jahr begeht, laden die Dominikaner an fünf Abenden, zu der Vortragsreihe „Fasten im Jubeljahr - Ökologische Gerechtigkeit als biblisches Anliegen“ ein.

San Giorgio in Velabro: Eine Kirche zwischen Legenden und Geschichte

Der zweite Tag der Fastenzeit beginnt in Rom in San Giorgio in Velabro, einer mittelalterlichen Kirche am Fuße des Palatin. Sie erzählt eine Geschichte, die tief in die Mythen und Traditionen Roms eingebettet ist. Hier verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise.

Die Stationsgottesdienste der Fastenzeit – Eine alte römische Tradition lebt weiter

 

Einzug in den Stephansdom

Feierliche Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern in der Wiener Innenstadt

Die Gottesdienste der drei österlichen Tage am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag, auch „Triduum paschale“ genannt, bilden den Höhepunkt des Kirchenjahres.

Kreuzweg für queere Menschen und ihre Unterstützenden: „Wounds of Love“

Die Meditation des Kreuzweges Jesu zu seiner Hinrichtungsstätte auf dem Berg Golgotha gehört zu den klassischen kirchlichen Gebetsandachten in der vorösterlichen Fastenzeit. In der Pfarre Breitenfeld wird am Montag, 11. März, ein besonderer Kreuzweg angeboten, der die Erfahrungen queerer Menschen und deren Unterstützer:innen (Allies) thematisiert.

Geige

Wiener Hofmusikkapelle: Musik und Literatur in der Mittagspause

Auch Messen und Benefizkonzerte beim Festival "Übergänge" von 24. bis 31. März.

Kreuz und Dornenkrone

Fastenzeit: "Akademie am Dom" mit Schwerpunkt zu Gott und Leid

Wiener Erwachsenenbildungseinrichtung lädt zu verschiedenen Vorträgen und Diskussionen rund um das Thema Leid. Noch bis Juni Ausstellung von Fotos des Innsbrucker Bischofs Glettler in Räumen der "Theologischen Kurse".

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